„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien _______________________________________________________________________
Liebe Paten, Freunde und Förderer unseres Patenschaftsprojektes,
wie schnell doch in diesem Jahr wieder der Dezember, und mit ihm die Adventszeit, da ist und somit eine Zeit, in der wir vorausschauen, erst einmal auf Weihnachten, aber auch schon auf das kommende Jahr und was es wohl alles bereithalten wird - und natürlich blicken wir jetzt auch viel intensiver auf das zurückliegende Jahr und was es für uns gebracht hat.
Damit die kommenden Termine nicht später im Text „verschwinden“, möchte ich den Rundbrief mit dem Ausblick beginnen:
Wenn ich für unser Amy-Projekt auf das Jahr 2013 zurück blicke, muss ich sagen, es war ein gutes Jahr. Bereits Anfang November waren alle neu aufgenommenen Kinder dieses Jahrgangs in Patenschaften vermittelt. Bereits im Juli konnte die Solaranlage in Betrieb genommen werden – und sie funktioniert bestens! Davon konnten sich die Mitglieder der diesjährigen Patenreisegruppe im Oktober selbst überzeugen. Ein Jahr zurück mussten wir die meisten Abende in Pandur beim Schein von Kerzen, Akku-Leuchten und Petroleumlampen zubringen (und in Südindien geht die Sonne das ganze Jahr über zwischen 18:00 und 18:30 Uhr unter!), jetzt war eine Stromabschaltung lediglich daran zu bemerken, dass die meisten der Ventilatoren vorübergehend nicht mehr funktionierten (sie sind aus Kapazitätsgründen nicht mit der Notstromversorgung verbunden) und dass Zeitansage und Stundenschlag der neuen (und gegenüber der alten noch viel mehr gewöhnungsbedürftigen) Kirchturmuhr (für unsere Ohren wahrhaft „himmlisch“) schwieg… Auch mit unserem Anliegen das benötigte Grundkapital für die Amy-Stiftung aufzubauen ging es, dank einiger grösserer und kleineren Spenden voran, auch wenn wir mit derzeit 8.672,- € noch sehr weit von den eigentlich erforderlichen 156.000,- € entfernt sind.
Hier noch ein kleiner Rückblick auf die Patenreise 2013. Sie begann mit einigen Beschwernissen. Unser Flug ging von Frankfurt über Delhi nach Chennai. In Delhi hieß es umzusteigen. Früher kein Problem, man stieg aus, begab sich von einem Ende des Flughafens zum nächsten (das Gepäck war durchgecheckt), wartete so anderthalb Stunden, stieg in den Flieger nach Chennai ein und weiter ging es – viel zu langweilig! Dank einem tollen Einfall der Flughafenbehörden darf man jetzt auf der Hälfte der Strecke sein gesamtes Gepäck in Empfang nehmen und nach zügigem Gepäckmarsch (denn der Flug aus Frankfurt hatte natürlich gut Verspätung) kurz vor der Abflughalle wieder abgeben. Das geht dann allerdings ganz fix, denn offiziell sind die Koffer auch heutzutage noch „durchgecheckt“ und werden nicht noch einmal kontrolliert. Auf dem Weg von Chennai nach Pandur hatte dann unser Bus noch eine Reifenpanne – aber ohne Unfall! Alles andere hat dann aber bestens geklappt…
Wir waren in diesem Jahr nur eine sehr kleine Gruppe. Ein Pate war bereits einige Tage vor der „Hauptgruppe“ (=5 Leute) nach Chennai gereist und kam dann am Flughafen zu uns hinzu. Das war so abgesprochen. Alles Weitere war Überraschung: Eines schönen Abends, nach 20:00 Uhr, klingelte das Telefon: „Hallo hier ist Ralf. Ich bin mit meiner Tochter nur 100 km von Pandur entfernt. Wir kommen jetzt zu Euch, wenn wir dürfen.“ – Durften sie. Natürlich. Auch wenn das für alle Bewohner des Managerhauses (Mano, einige der Kinder und zwei Paten) hieß, auf unbestimmte Zeit zu warten – denn 100 km können in Indien eine sehr langwierige Entfernung sein! Aber die Beiden kamen dann noch vor Mitternacht, allerdings im strömenden Regen, im Frolich Home an.
Für alle, die schon einmal mit in Pandur waren: Es gibt inzwischen einige Neuerungen, im Dorf und im Internat. Positiv fällt gleich bei der Anfahrt die inzwischen (zumindest von Tiruvallur bis an Pandur vorbei) fertige Strasse auf. Allerdings muss man sich nun gut auskennen, denn die aktuelle Strassentrasse hat am Abzweig Pandur keine Kurve mehr – und einen neuen Wegweiser „Pandur 1 km“ gibt es (vielleicht noch) nicht. Tagsüber nicht wirklich ein Problem. Jedoch bei Dunkelheit sieht man die Abfahrt gar nicht mehr, da die neue Strasse viel höher liegt, als die alte und die Strasse in den Ort. Selbst die einheimischen Rikscha-Fahrer hatten da manchmal so ihre Probleme.
Unüberhörbar ist die neue Kirchturmuhr. Die alte war schon laut, aber kein Vergleich zur jetzigen Ausführung! Positiv: Auch die Kirche hat inzwischen eine Notstromversorgung, für die Beleuchtung und die Ventilatoren im Altarbereich, jedoch nicht für die Uhr (was ich hier in unserem Sinne auch als positiv werte) – und: Musik gibt es nicht mehr zu jeder vollen Stunde (rund um die Uhr), sondern nur noch einige Male am Tag bzw. in der Nacht, sonst gibt es den Stundenschlag zur vollen Stunde und, wie zuvor auch, einen Bibelvers.
Neu: Unübersehbar sind überall auf dem Frolich Home Campus Abfalleimer. Die hat Mano jetzt eingeführt, schön mit Beschriftung „für Plastik“, „für Papier“ usw. Auch neu: Es gibt wieder einen Garten für die Kinder, der rege genutzt wird. Mano hat ihn zum „Amy-Projekt-Garten“ geschlagen und (für mich gewöhnungsbedürftig) „Garten Winni“ getauft…
Und einfach toll: Unsere neue Solaranlage. Es ist immer Strom da, wenn man ihn braucht!
Zu unserem Programm gehörten wieder einige Ausflüge, so Kanchipuram (Tempel- und Seidenweberstadt), das Museumsdorf Dakshina Shintra (sehr interessant – hier sind ganz unterschiedliche faszinierende alte Häuser aus Südindien neu aufgebaut und zu besichtigen), das Künstlerdorf Cholamandal (hier haben wir ganz überraschend frischgebackenen deutschen Kuchen zum Kaffee serviert bekommen), der St.Thomas Mount und die Theosophische Gesellschaft in Chennai. Der Ausflug mit allen Kindern ging in den VGP Freizeitpark und an den daran anschließenden Strand. Einen Einkaufstag mit den Kindern gab es natürlich auch wieder, genau wie den Familientag, mit dem Festessen, das Willkommensprogramm der Internatskinder, Tauf- und Konfirmationsgottesdienst und, und, und…
Eine mitreisende Patin war früher schon über längere Zeit in Indien engagiert und hatte einige gute (indische) Bekannte aus dieser Zeit nach Pandur eingeladen. Das war in diesem Jahr kein Problem, da wir ja nur eine so kleine Gruppe waren – und es war auch schön, da ich die meisten von ihnen auch schon seit langem kenne. So war z.B. Sister Gunaseeli mit dabei, die von 1990 bis 2001 Leiterin des Frolich Home war.
Einen ausführlichen Filmbericht werde ich wieder zum Patentreffen in Werningshausen zeigen.
Zum Abschluss noch einige aktuelle Informationen von Mano: In den zurückliegenden Tagen gab es auf Anordnung der Zentralregierung in Delhi einen nicht angekündigten Kontrollbesuch der staatlichen Heiminspektion. Solche Kontrollen gibt es in unregelmässigen Abständen immer wieder in allen Internaten in Tamil Nadu, um festzustellen, ob die Einrichtungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Ist dies nach Ansicht der Inspektoren nicht der Fall, kann die betreffende Einrichtung mit sofortiger Wirkung geschlossen werden. Das Frolich Home für Girls ist dabei diesmal als „Modell-Projekt“ für den Landkreis Tiruvallur ausgezeichnet worden, da (nach indischem Verständnis) alles vorhanden ist, was gefordert wird. Allerdings gab es auch einige „Anregungen“. So wurde der Sanitätsraum für nicht groß genug befunden und das Fehlen eines Bibliotheksraumes bemängelt. Auch sollte der derzeit fast durchweg vorhandene Betonfußboden zu Gunsten von Fußbodenfliesen weichen. Mano wird die Änderungen in naher Zukunft anweisen. Das Geld dafür sei da.
Kein Thema war bei der Kontrolle übrigens das eigentlich doch recht eingeschränkte Platzangebot im Internatsgebäude. Allerdings haben wir momentan auch immer noch keine echte Chance mit dem schon so lange geplanten Erweiterungsbau zu starten. Grund dafür ist immer noch der anhaltende Streit zwischen den beiden unversöhnlichen Kirchenparteien. Dieser Streit nimmt manchmal sogar echt obskure Formen an: Heute (6.Dezember) sollte in der Kabis-Schule die diesjährige Weihnachtsfeier stattfinden. Die Gegenpartei zur derzeit amtierenden Kirchenpartei (alles „Christenmenschen“ und „Kirchenleute“) hat diese jedoch mit einem Polizeieinsatz verhindern lassen. Die Regierung (durchaus keine Christen) hat inzwischen angewiesen, dass die Weihnachtsfeier am 9.Dezember stattzufinden hat. Man könnte darüber lachen, wenn es nicht so bitter wäre. Zum Glück erleben wir im Alltäglichen auch immer wieder viel Gutes und Positives, auch in Indien…
Soviel für heute – und für dieses Jahr. Noch einmal ein ganz herzliches und dickes „Danke!“ an alle, die uns über das Jahr, in welcher Weise auch immer, unterstützt haben!
Alle Kinder, die Mitarbeiter, Mano und ich wünschen Ihnen / Euch allen eine gesegnete Zeit im Advent, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!
Mit vielen Grüssen,
Winfried Stelle (ehrenamtlicher Projektkoordinator "Amy Carmichel")
Weißensee, 06.Dezember 2013
Links: Aktueller Stand Patenschaften / Presseinfo Amy-Projekt (November 2013)
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Pateneltern gesucht!
Inzwischen (Stand Dezember 2013) sind alle in diesem Jahr neu ins Internat aufgenommenen Mädchen in Patenschaften vermittelt worden.
In einem jeden Jahr werden die neuen Kinder ab April ins Internat des Frolich Home in Pandur aufgenommen, so wird es auch wieder 2014 geschehen. Im Ausnahmefall werden auch ab und an einzelne Paten "vorab" dringend gesucht.
Der aktuelle Stand ist über diesen Link jederzeit aktuell zu erfragen.
Eine Patenschaft kann für 17,50 Euro im Monat übernommen werden - und sorgt dafür, dass alles Notwendige für unsere Internats-Mädchen abgedeckt ist.
Studienpaten werden zur Zeit nicht gesucht. Interessenten können sich jedoch bei uns melden (Kontakt s.u.). Ich setze mich dann mit Ihnen in Kontakt, wenn wieder Bedarf besteht. Eine solche Patenschaft ist für etwa 25,00 Euro im Monat möglich. Die Studienpaten übernehmen eine Co-Patenschaft zu einer bereits bestehenden Patenschaft. Die Beiträge richten sich nach den tatsächlichen Kosten für das Studium und dem Anteil, der durch die weiteren Paten übernommen werden kann.
Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft / Studienpatenschaft setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung: amy.carmichel@web.de. Mein Name ist Winfried Stelle, ich bin der Koordinator der Arbeit in Deutschland. Die Arbeit für "Amy Carmichel" erfolgt ehrenamtlich - und völlig unentgeltlich.
Aktueller Stand Patenschaften (Link)
Mehr Informationen zum Thema Patenschaft gibt es unter diesem Link, hier ist auch der Download eines Patenschaftsantrages möglich.
Spendenanliegen: (Stand: Dezember 2013)
Wir haben eine Amy-Stiftung in Indien gegründet. Diese Stiftung wurde im Februar 2011 unter dem Namen "Amy Foundation (India)" in Chennai registriert.
Die Amy-Stiftung soll helfen, dass unsere Arbeit über die begrenzte Existenz einer privaten Initiative hinaus weitergehen kann (und das später auch einmal ohne Abhängigkeiten aus dem Ausland). Die Stiftung soll in einer ersten Stufe die Studienförderung mit absichern helfen und später einmal auch Patenschaften in Indien selbst ermöglichen - als „Vision“ soll sie auch irgendwann in der Lage sein, die derzeitigen finanziellen Aufgaben des Amy-Patenschaftsprojektes ganz zu tragen. Dieses Ziel soll bis 2025 erreicht sein.
Damit die Stiftung (sinnvoll) mit ihrer Arbeit beginnen kann müsste ein Stiftungsgrundkapital von 25.000 Euro erreicht sein (=Absicherung von Teilen der Studienkosten), für die Übernahme aller (derzeitigen) Amy-Kosten irgendwann einmal rund 156.000 Euro. Zur vollen Umsetzung werden sicher 15 Jahre oder mehr ins Land gehen, die erste Stufe (25.000,00 Euro Grundkapital) sollte aber bis spätestens 2015 zu realisieren sein.
Das ist eine Planung weit in die Zukunft. Aber wir denken, es ist ein wichtiger (und richtiger) Schritt zur Zukunftssicherung vieler Kinder in der Region um Pandur, denn in der derzeitigen Entwicklung in den westlichen Staaten können wir nicht wissen, wie lange das bisherige Patenschaftssystem noch (vollständig) tragen kann.
Bitte helfen Sie uns, dieses wichtige Ziel zu erreichen! Bei Spenden bitte "Stiftung" als Spendenzweck angeben. Danke!
Link / aktueller Stand: Amy-Stiftung
Die Arbeit hier in Deutschland ist über die Jahre stark angestiegen, wie auch die Zahl der über das Projekt betreuten Kinder. Dies hat dazu beigetragen, dass auch die Ausgaben z.B. für Porto und Bürobedarf sich erhöht haben - wie auch das Porto für Auslandsbriefe, sofern sie nicht im Standartformat bis 20 Gramm liegen. Gegen 300 Euro im Jahr sind hierfür eine hilfreiche Sache. Bei Spenden dafür bitte "Büro" vermerken.
Vielen Dank an alle, die Geistesgaben oder Geld spenden werden - oder schon etwas zur Unterstützung beigetragen haben!
Für Fragen zu unserer Projektarbeit Art stehe ich Ihnen gern zur Verfügung:
Kontakt per e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder telefonisch: 036374-21258 (Winfried Stelle, Projektkoordinator Deutschland, "Amy Carmichel - Hilfe für Kinder in Indien").
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Terminvorschau: (Stand: 07.Januar 2014)
Sonntag, 19.Januar 2014: 14:00 Uhr, Kölleda (Thüringen), Gemeindezentrum, Roßplatz 44, Kaffee-Gottesdienst der Regionalgemeinde mit Indienvortrag (Familie Körlin, Kölleda). Körlins sind langjährige Amy-Paten und haben schon mehrfach an Patenreisen teilgenommen. Herzliche Einladung!
Samstag, 29.März 2014: Patentreffen im Kloster St.Wigberti in Werningshausen (Thüringen). Eine offizielle Einladung mit Anmeldeform und Programmplan wird rechtzeitig erfolgen!
Dienstag, 22.April 2014: 19:00 Uhr, Dresden (Sachsen), URANIA-Vortragszentrum, Strehlener Str.14: "Südindien ist anders" - Vortrag mit digitaler Bilpräsentation und Film von Herrn Ralf Groh (Dresden). Herzliche Einladung!
Achtung! Der Vortrag ist eine Veranstaltung der URANIA mit Eintritt (7,- € / erm. 6,- € / URANIA-Mitglieder 5,50 €). Karten gibt es an der Abendkasse oder telefonisch über das URANIA-Vortragszentrum: (0351) 4 27 79 11. Link für mehr Information.
Der Rundbrief für Februar / März 2014 wird voraussichtlich Anfang Februar 2014 erscheinen.
Die nächste Überweisung nach Indien erfolgt Anfang/Mitte Januar 2014.
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Weitere Informationen:
Indienabende sind auf Anfrage möglich (bitte rechtzeitig vor dem gewünschten Datum bei mir melden!) unter e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder Tel.: 036374-21258 (beides Winfried Stelle).
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Printversion des aktuellen Rundbriefes (PDF)
Jahresbericht 2012/2013 Pandur
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