„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien
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_______________________________________________________________________________________________________________________ INHALT: Neues aus Deutschland und Indien / Jahresbericht 2007-2008 (Frolich Home) /
Pateneltern gesucht! / Erweiterung Internat /
weitere Informationen und Termine
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Liebe Pateneltern, Freunde und Förderer des Patenschaftsprojektes,
es ist höchste Zeit für den Patenrundbrief für Oktober und November.
Für mich hier in Deutschland waren die vergangenen zwei Monate, vom letzten Rundbrief bis heute, hauptsächlich geprägt, erst von der plötzlichen schweren Erkrankung meiner Mutter, dann im September, von ihrem, für uns viel zu schnellen, Tod. Alles ereignete sich in einem Zeitraum von nur knapp acht Wochen. Für mich war es erschreckend zu erleben, wie wenig echte Hilfe die heutige Medizin in solchen Fällen bieten kann (es wurde bei ihr eine Leberkrebserkrankung diagnostiziert). Zum Glück habe ich als Christ die gute Hoffnung (und im Glauben die Gewissheit), dass unser Dasein in dieser Welt nur eine kleine "Zwischenstation" ist und es ein Weiter gibt, auf das uns nur leider, solange wir hier sind, einer echter Blick verschlossen bleibt... Ich möchte, im Name der ganzen Familie, auf diesem Weg ein herzliches Danke an alle geben, die in den vergangenen Wochen in Gedanken, im Gebet - oder mit einem netten Gruss, in Anteilnahme bei uns waren!
Erstmalig musste Anfang September ein Indieanabend kurzfristig verschoben werden. Es gibt aber bereits einen neuen Termin für Dresden, und zwar im Februar 2008. Weitere Abende sind am 20.Oktober in Heldrungen und für den 5.November 2008 in Buttstädt (beides Thüringen) geplant. Näheres unter "Termine" am Ende des Rundbriefes. Paten gesucht werden aktuell noch immer für insgesamt 15 Mädchen - aber unser Spendenstand zum Erweiterungsbau hat sich, dank einer sehr grossen und einiger kleinerer Spenden auf bereits 7.761,20 Euro erhöht. Ein herzliches Dankeschön an alle Geber!!!
Auch in Indien kommt langsam Bewegung in Sachen Bauvorhaben. So hat es Mitte August eine Vorortbegehung mit dem Bischof und Mitgliedern des Kirchenkonzils gegeben, mit dem Ergebnis, das ein Prioritätenplan für die Baumassnahmen in der TELC festgelegt wurde (Kathedrale in Trichy, Fertigstellung bis Ende September / Ausbau des Boys-Hostel in Pandur, Abschluss binnen dreier Monate / Erweiterungsbau Frolich Home/Mädcheninternat ab dann vorrangig). In Pandur läuft alles sonst seinen Gang. Seit Anfang September ist wieder eine Halbjahrespraktikantin aus Deutschland im Frolich Home. Ihr Name ist Lisa - und sie scheint sich recht schnell gut in der Einrichtung eingelebt zu haben, trotz aller "Alltagsunbilden", wie täglich mehrstündiger Stromabschaltungen (bis 5 Stunden, zu unterschiedlichsten Zeiten), immer wieder über Tage keinen Internetzugang (immer noch, immer wieder - leider) usw. - Ein herzliches Willkommen! Ende September hatten die Kinder ihre Herbstferien und waren meist auf Heimaturlaub.
Beifügen möchte ich dem Rundbrief den Jahresbericht 2007-2008 vom Frolich Home. Diesbezüglich einen ganz grossen Dank an Insa Bloem, die mir mal wieder viel Arbeit mit der Übersetzung abgenommen hat. Das war mir dieses Jahr wirklich eine gewaltige Unterstützung!
Ach ja - noch eine kurze Erinnerung an alle, die auch dieses Jahr wider eine kleine Weihnachtsgabe planen: Bitte bis Mitte November an die Überweisung denken. Danke!
Mit vielen Grüssen, Winfried Stelle (Projektkoordinator)
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Jahresbericht 2007-2008, T.E.L.C.Frolich Home for Children, Pandur *** *** *** Ich hoffte auf den Herrn und er neigte sich mir zu und hörte mein Schreien - Wohl dem Mann, der sein Vertrauen auf den Herrn setzt.
*** *** *** Psalm 40. V.1 und 4a (bzw. V.2 und 5a) ____________________________________________________________________________
INHALT: Einführung / Neuaufnahmen / Schule und Ausbildung / Sommerferien / Medizinische Untersuchung und Vorsorge / Schule (allgemein) / Sonntagsschule / Kirchliche Aktivitäten / Arbeitserfahrungen / Sonstige Ereignisse / Grosse Reparaturen / Sport und Spiele / Ausblick ____________________________________________________________________________
Unsere Kinder im Frolich Home Fotos: LMW (1), Amy/Frolich Home (2+3)
Liebe Pateneltern, Freunde und Spender,
liebe Grüsse an jeden Einzelnen von Ihnen/ Euch im wundervollen Namen unseres mächtigen Herren Jesus Christus! Ich freue mich sehr darüber diesen Jahresbericht für das Jahr 2007- 2008 über unser Amy- Projekt im TELC Home for Children in Pandur verfassen zu können. Unser Herr war dieses Jahr so gut zu uns, wie auch in den letzten Jahren.
Wenn die Kinder zur Schule und zurück zum Heim gehen, müssen sie eine stark befahrene Strasse überqueren und das insgesamt viermal am Tag. Unser Herr hat sie auf ihrem Weg gut beschützt und sie jedes Mal sicher ins Heim zurückgeführt. Diese Strasse war schon immer sehr gefährlich und viele Unfälle sind bereits geschehen, weshalb wir eine Frau mit den Mädchen mitschicken, die sie zur Schule bringt und dann wieder abholt.
Neuaufnahmen: Wir haben immer nach Kindern in Not Ausschau gehalten, besonders diejenigen im Alter von 6 – 12 Jahren, um sie in unserem Heim aufnehmen zu können. Somit kamen 5 Kinder neu in unser Heim, auf die uns die Gemeindehelfer und Bibelfrauen aufmerksam gemacht haben. Sie gingen von Tür zu Tür auf der Ausschau nach bedürftigen Kindern. Die neuen Kinder wurden zum Heim gebracht und nach ihrer Aufnahme fanden sie sich schnell und gut zurecht und freuten sich über die vielen Einrichtungen und die Gemeinschaft der Mitarbeiter und anderen Kinder im Frolich Home. Die Eltern dieser Kinder wollten ihre Kinder jedoch nicht hier bleiben lassen und so mussten sie das Frolich Home wieder unter Tränen verlassen.
Schule/ Ausbildung: Wir freuen uns sehr darüber, dass alle Mädchen, die die staatliche Schulprüfung ablegen mussten, ihre Prüfungen im April 2007 bestanden haben, und das sogar mit guten Noten. Sie sind nun jeweils in der 11. Klasse und bleiben nach wie vor in unserem Heim. Die Schule und wir selbst freuen uns über die guten Ergebnisse. Diese Ergebnisse sind zugleich die Ergebnisse Ihrer/ Eurer grosszügigen Spenden, die es ermöglichen den Kindern eine Ausbildung und Unterkunft mit Verpflegung bieten zu können. Auch war es nur deswegen möglich den Kindern extra Nachhilfeunterrichtung und extra Essen zuteil werden zu lassen. Nur wenn die Kinder eine ausreichende Verpflegung, Unterkunft, genügend Licht und Trinkwasser neben den anderen Grundbedürfnissen haben, können sie sich auf ihr Lernen konzentrieren. Vielen Dank an alle Pateneltern, Freunde und Spender!
Sommerferien: Die Sommerferien der High-School-Mädchen begannen in der zweiten Aprilwoche (2007). Manche der Mädchen besuchten in dieser Zeit bereits die höhere Klassenstufe, da dies gut für sie sein kann. Andere belegten Computer oder Schreibmaschinenkurse, um die Zeit sinnvoll zu verbringen, was mich ebenfalls sehr freute. Einige sind auch zu Firmen gegangen, um in ihren Ferien Geld zu verdienen, dass sie ihren Familien zukommen lassen können. Die Mädchen der höheren Klassen bekamen in dieser Zeit Nachhilfeunterricht.
Weiterhin haben viele unserer Mädchen die Ferienbibelschule besucht, welche zwei Wochen lang in unserer Kirche und auch in den Kirchen der anderen Dörfer stattfand. Ihnen wurden Bibelgeschichten und Verse, Theaterstücke und viele Lieder beigebracht. Einen ganzen Tag lang wurde ein Trainingscamp dieser Ferienbibelschule von der “Brigade Movement of India Board of Junior Ministry and Child Care” auf unserem Gelände abgehalten. Viele Lehrer, Männer und Frauen besuchten diesen Kurs und nutzen die Möglichkeiten unseres Heims. Natürlich war es unseren Mitarbeitern nicht möglich den ganzen Kurs zu besuchen, da wir damit beschäftigt waren alles vorzubereiten und zu arrangieren. Jedoch haben wir uns sehr darüber gefreut, bei vielen Dingen zuzuschauen: die Vorbereitungen für die Bibelschulklassen, das Einstudieren der Lieder mit Musikinstrumenten, Schaubilder, Theaterstücke, u. a. Alle Lehrer der Ferienschule mussten einer bestimmten Themenstruktur folgen und diese Kernbereiche des Unterrichts wurden von einer speziellen Gruppe von Kirchenvorständen entworfen. Dieses Unterrichtsschema wurde dann in allen teilnehmenden Kirchen Tamil Nadus unterrichtet. Wir waren sehr stolz und erfreut, dass unser Frolich Home dafür ausgewählt wurde, da es so viele weitere Orte gibt, in denen man die Vorbereitungswoche hätte abhalten können. Alle haben sich sehr darüber gefreut unser Dorf und unser Heim zu sehen. Der letzte Tag endete mit dem so genannten “Love Feast” am Mittag und am Abend gab es ein kulturelles Programm mit einer Preisverteilung an alle Kirchen. Auch ich hatte viel bei den Vorbereitungen zu tun, da alle Klassenstufen unseres Heims an den Prüfungen der Bibelschule teilnahmen. Am letzten Tag haben in unserer Kirche in Pandur sehr viele Mädchen unseres Heims die ersten Plätze bei den Ergebnissen dieser Prüfungen belegt und Preise gewonnen. Ich hörte dann, dass sie auch in anderen Dörfern unter den Besten waren und den ersten Preis gewonnen hatten.
Medizinische Unterstützung und Vorsorge: Einige wenige Kinder kamen aus den Ferien krank zu uns zurück und wir konnten sie in ein staatliches Krankenhaus bringen zur sofortigen Behandlung. In den meisten Fällen handelte es sich um Kopfschmerzen mit einer Erkältung und Fieber, sowie Bauchschmerzen und Durchfall. Es traten keine schwereren Erkrankungen auf, da die Mädchen hier täglich eine gute Ernährung und sauberes, durch das “Panchayat”-Wassersystem gefiltertes Trinkwasser erhalten. Ein kleines Mädchen, die zehnjährige S. Revathi, welche die T.E.L.C. Grundschule in der fünften Klasse besucht, trat mit ihrem Bein auf eine Schicht von Laub, ohne zu wissen, dass sie darunter glühende Kohle befand, um die Blätter abzubrennen. Aufgrund der starken Schmerzen schrie sie sehr laut. Sie wurde sofort mit einer Rikscha in das nächste Krankenhaus gebracht und dort aufgenommen, damit man ihre starken Verbrennungen behandeln konnte. Das Mädchen war sehr glücklich nach zwei Wochen wieder zu unserer Familie hier im Frolich Home zurückzukommen und dass sie wieder in die Schule gehen konnte.
Ein Team des “Priyadarshini Dental College” und des dortigen Krankenhauses organisierte ein kostenloses “Dental Camp” in unserem Heim, zu dem alle Menschen, des Tiruvallur-Distrikts zur Untersuchung kommen konnten. Dieses Krankenhaus wird von der “Indira Educational and Charitable Trust” in Tiuruvallur geleitet. Viele Frauen und Männer mit ihren Familien aus den umliegenden Dörfern kamen zu uns, um sich kostenlos untersuchen zu lassen. Ganz zum Schluss wurden dann unsere Kinder kostenlos untersucht. Einige Tage später fand dann ein weiteres “Camp” für die Untersuchung der Augen statt. Einige wenige wurden nach der Untersuchung ins Krankhaus gebracht, wo sie sich einer kostenlosen Operation unterziehen konnten. Eines Tages wurde ein HIV und AIDS- Aufklärungscamp von der “United Evangelical Lutheran Church” in Kilpauk (Chennai) auf unserem Gelände veranstaltet. Das Programm wurde für Männer und Frauen getrennt voneinander abgehalten und viele aus den umliegenden Dörfern nahmen daran teil. Unsere erwachsenen Kinder konnten ebenfalls teilnehmen und wurden durch diesen aufschlussreichen Kurs mit wichtigen Informationen bereichert. Da der Kurs an einem Samstag stattfand, konnten viele unserer Schulmädchen und andere Menschen von ausserhalb daran teilnehmen.
Schule: Die tägliche Schulversammlung beginnt morgens um 9.15 Uhr. Die Versammlung ist einer der wichtigsten Momente innerhalb der Gemeinschaft und stellt ein kollektives Besinnen für Schüler und die Fakultät dar. Die Versammlung beginnt mit einem Gebet, dass von einem Schüler stammt und dann folgt eine Hymne, die von allen Kindern gesungen wird. Hierauf folgen Nachrichten. Ein ausgewählter Schüler trägt die Schlagzeilen und Auszüge der Nachrichten vor, welche er zuvor selbst zusammengestellt hat. Dies vermittelt den Kindern ein Bewusstsein über die aktuellen Geschehnisse um sie herum und kultiviert eine Selbstsicherheit laut vorzulesen und etwas vorzutragen. Danach wird ein Mädchen für fünf Minuten etwas aus der Biographie eines wichtigen Menschen vortragen. Bis jetzt haben die Kinder schon einiges über die sie inspirierenden Leben von Leuten wie Mutter Theresa, Mahatma Gandhi und Nelson Mandela erfahren können. Dann wird die Versammlung mit einem gemeinsamen Gebet beendet und die Schüler gehen zu ihrem jeweiligen Unterricht. Wenn die Kinder um 17.15 Uhr von der Schule zurück in unser Heim kehren, singen sie ebenfalls gemeinsam ein Lied und sprechen ein Gebet, um sich für den Tag und den Schutz auf ihrem Weg zu bedanken. In unserem Heim veranstalten wir ebenfalls eine Versammlung, welche dazu gedacht ist, den Kindern Wissen und Raum für Kreativität zu ermöglichen. Sie wird von den Kindern selbst organisiert und strukturiert. Die Kinder selbst, sprechen das Gebet, berichten von den Nachrichten und von einer wichtigen Biographie für den Tag. Dies trägt nicht nur zu ihrer individuellen Selbstsicherheit bei, sondern vermittelt auf Führungsfähigkeiten, welche den Kindern für ihre späteren Aufgaben nützlich sein werden. Die Effekte des Zusammentreffens und Sichversammelns sind sowohl spirituell als auch weltlich, hingebungsvoll als auch inspirierend. Somit ist diese Versammlung eine Chance für unsere Kinder, um den Tag mit spirituellen Gedanken und Gesang in ihren Herzen, Wissen in ihren Köpfen und einem Gebet zu beginnen, welches sie gut durch den Tag begleitet.
Sonntagsschule: Jeden Sonntag findet in unserer Kirche um 14.30 Uhr die Sonntagsschule statt, welche zu grössten Teilen von den Mädchen unseres Frolich Home und auch einigen Kindern des Kirchenvorstandes besucht wird. Es gibt dort viele speziell ausgebildete Lehrkräfte, die sich grosse Mühe geben, den Kindern Gleichnisse des Neuen Testamentes näher zu bringen, ihnen Hymnen, Tänze, Spiele und vieles mehr beizubringen. Wir versuchen den Mädchen ein gutes Wissen der Bibel zu bereiten, damit sie von der Liebe Jesu lernen und wissen, was er alles getan hat, als er auf Erden war. Sie sollen lernen, ihre Liebe und Aufmerksamkeit anderen Menschen gegenüber zum Ausdruck zu bringen, Menschen zu helfen, die in Not sind, mit derselben Liebe, die Gott ihnen und uns entgegenbringt. Wir dachten, es wäre sehr gut die Kinder weiterhin akademisch und spirituell zu motivieren und so fand ein “Youth Empowerment Seminar” bereits zweimal während dieses Schuljahres in unserer Kirche statt.
Kirchliche Aktivitäten: Unsere Kinder nahmen sehr regelmässig am Gottesdienst freitags und sonntags teil; auch an denn Erntedankfeierlichkeiten, der Konfirmation und vielen anderen Kirchenfesten. Wann immer Hilfe gebraucht wird, helfen unsere Kinder. Entweder sind sie behilflich beim Putzen der Utensilien für das Abendmahl und der Blumenvasen, oder sie dekorieren und Putzen das Gelände der Kirche. Eine Woche lang fand in der Kirche eine Feier des Martin Luther-Tages (31. Oktober) statt, an dem auch viele andere Kirchenmitglieder teilnahmen. Es gab ein grosses kulturelles Programm und viele Vorträge über das Leben Martin Luthers. Alle unsere Kinder bekamen eine neue tamilische Version der Ziegenbalg-Bibel gemeinsam mit einer Kassette. Es war eine Forderung unserer Kirche, dass jedes Kind für 50 Rupien das Buch und die Kassette bekommen sollten. Nur aufgrund Ihrer/ Eurer Spende war es möglich jedem Kind eine Bibel geben zu können. Vielen Dank für die grosse Unterstützung.
Arbeitserfahrungen: Es gab bei uns einige heftige Stürme und grosse Gewitter im letzten Jahr. Zu diesen Zeitpunkten fielen viele Kokosnüsse von den Palmen und einige Palmen waren sogar gänzlich umgeknickt. Wir konnten das Holz und die Rinde der Kokospalmen gut nutzen. Unsere erwachsenen Mädchen schälten die Kokosnüsse aus ihren Schalen und trockneten sie an den Wochenenden. Aus dem Inneren konnten wir gutes und sehr sauberes Kokosöl gewinnen, welches wir den Mädchen geben konnten. Einige der Kokosnüsse wurden eingepflanzt und brachten uns gute Setzlinge. Von den Palmblättern der Kokosnüsse wurden zudem Besen angefertigt, mit denen die Mädchen das Gelände und ihre Räume fegen konnten. Viele Mangos fielen ebenfalls von den Bäumen und die Mädchen legten sie zum Essen ein. Sie hatten an diesem Tag grossen Spass und waren mit ihrer Arbeit sehr schnell fertig. Also bekamen sie Tee und Kekse als Aufmerksamkeit. Die Kinder haben ebenfalls inzwischen einen Gemüsegarten angelegt, in welchem sie Tomaten, Curryblätter, Granatapfel, Limetten, Zitronen, Mangos und verschiedene Bananensorten heranzüchten. Jedes Mädchen bekam einen kleinen Abschnitt des Gartens zugeteilt, auf den es aufpassen muss. An anderen Tagen haben die Mädchen selbst Chapatti und Puri (indische Brote) hergestellt und genossen dann ihr selbstgemachtes Frühstück. Es wurde ein Taubenpaar gekauft und sie legten Eier und es schlüpften 5 kleine Tauben. Eines der Taubenkinder starb jedoch und es gab eine tränenreiche Beerdigung bei den Nadelbäumen vor dem Bungalow, die die Mädchen abhielten. Einige Mädchen gingen abwechselnd zum Postamt, um unsere Briefe abzuschicken. Sie wogen die Briefe und beklebten sie je nach Gewicht mit den Briefmarken. Die Mädchen konnten dies nur an Samstagen oder staatlichen Feiertagen tun. Auch gingen sie zum Markt, zum Einkaufen nach Tiruvallur. Wir haben immer zwei Mädchen zusammen dorthin geschickt. Einige Mädchen nähten sich auch ihre Weihnachtskleidung selbst an unseren Nähmaschinen. An wichtigen Tagen, Feiertagen oder zu Besuch malen unsere Mädchen Kollams auf den Zement. Sie sind darin äusserst begabt. Kollams sind bunte indische Muster, die mit Kreide und bunt eingefärbten Mehl auf den Boden gemalt werden.
Sonstige Ereignisse: Aufgrund des stürmischen Wetters und des heftiges Windes, stürzte plötzlich ein grosser alter Neem-Baum (Magosa) auf den Hauptstrommast und riss diesen entzwei. Das Stromkabel, das auch die anderen umliegenden Dörfer mit Strom versorgt, wurde dadurch vollkommen zerissen. Gottes Gnade sei Dank, dass niemand verletzt wurde. Am folgenden Tag konnten Elektriker den Schaden beseitigen und alles wieder reparieren. Auf diesem Weg konnten wir die Wunder Gottes in unserem täglichen Leben erneut sehen. An einem anderen Tag gab es einen weiteren heftigen Sturm, mit grossen Gewitter und viel Regen. In der Stromleitung kam es zu einer Überspannung an einer Schnittstelle zweier Leitungen, woraufhin der Transformator Feuer fing und alle Glühbrinen und Lichtröhren explodierten. Wir hatten in der Nacht keinerlei Strom, da wir uns ebenfalls sehr fürchteten den Generator in dieser Situation zu benützen. Glücklicherweise haben wir hier im Frolich Home Sturmleuchten, die mit Kerosin betrieben werden. Diese halfen uns über die Nacht ohne Licht hinweg. In allen Häusern Pandurs was dasselbe geschehen. Wir mussten im Heim alle Glühbirnen ersetzen. Natürlich war dies teuer und konnte nur durch Ihre/ Eure Spenden für unser Amy-Projekt finanziert werden.
Grosse Reparaturen: Zahlreiche Mengen an Flusssand wurden zum Heimgelände gebracht um es hier aufzuschütten und damit das Wasser aufzusaugen, das in unseren Hof geschwemmt worden war und zu ermöglichen, dass die Kinder, Mitarbeiter und Besucher ohne Gefahr über das Gelände laufen konnten. Die Mädchen halfen so gut sie konnten, um den Sand auf unserem Hof gut und gleichmässig zu verteilen. Auch mussten wir einen zusätzlichen Zaun vor unser eigentliches Gitter bauen lassen, um die Tiere abzuhalten, die seit einiger Zeit immer davor lagen, den Weg versperrten und alles mit Kuhdung verschmutzten. Dieser Dreck musste zuvor täglich mehrmals von einem Mädchen entfernt werden. Manchmal waren es mehr als 50 Tiere (Kühe, Ziegen, etc.), die vor dem Tor lagen und den Eingang für alle, die zum Frolich Home wollten, versperrten. Wir haben auch einen Abflusskanal am Rande des Compound errichtet, der dazu beiträgt, das Regenwasser den Feldern zurückzuführen. Diese Reparaturen wurden ebenfalls durch Ihre / Eure grosszügige Spende ermöglicht. Diese Verbesserungen sind sehr wichtig, um unseren Ort sauber, ordentlich, hygienisch und schön zu halten.
Sport und Spiele: Die Kinder hatten Zeit um Fussball, Netzball, Badminton und andere Spiele zu spielen. Letztes Jahr haben wir einige neue Dinge zum Spielen gekauft: Bälle, Springseile und Stöcke für Kollattam (indischer Tanz mit Stöcken).
Ausblick: Dieser Jahresbericht soll auch ein Dankeschön für alle Weihnachts- und Geburtstagsgrüsse und Geschenke, die Sie/ Ihr den Kindern geschickt habt, sein. Ich wollte jedem individuell und persönlich schreiben, um mich zu bedanken, doch ich fürchte, dass ich das nicht schaffen werde. Also würde ich mich sehr freuen, wenn Sie/ Ihr diesen Jahresbericht freundlicherweise als meinen speziellen und persönlichen Dank für Ihre/ Eure Grosszügigkeit, die freundlichen Briefe und die Gebete akzeptiert.
Schlussendlich möchte ich auch insbesondere dem Koordinator unseres Amy-Projektes danken, für alles, was er für unser Heim getan hat und noch immer tut. Ohne ihn wäre es uns niemals möglich gewesen alle Mädchen wahrend ihrer Schulzeit zu unterstützen und ihnen eine gute Unterkunft zu bieten. Glücklicherweise bekamen wir die Erlaubnis unsere alten verfallenen Gebäude abzureissen und dort kann nun eine Mehrzweckhalle errichtet werden. Hierzu wird es allerdings erst im nächsten Jahresbericht 2008-2009 nährere Informationen geben, da wir noch nicht mit der Arbeit beginnen konnten.
Frolich Home: 25.08.2008
In Dankbarkeit, Raja Manohara (Mano)
Übersetzung ins Deutsche: Insa Bloem
Pateneltern gesucht!
Auch 2008 wird unsere Arbeit weitergehen - und es gibt wieder 20 neue Amy-Patenkinder. Eine Patenschaft kann für 17,50 Euro im Monat übernommen werden - und sorgt dafür, dass alles Notwendige für unsere Mädchen abgedeckt ist.
Für zwei der Mädchen konnten seit April Patenschaften vermittelt werden, drei weitere Patenschaften sind im Umfeld des Patentreffens im Juni entstanden.
Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung: amy.carmichel@web.de. Mein Name ist Winfried Stelle, ich bin der Koordinator der Arbeit in Deutschland. Die Arbeit für "Amy Carmichel" erfolgt ehrenamtlich - und völlig unentgeltlich.
Mehr Informationen zum Thema Patenschaft gibt es unter diesem Link, hier ist auch der Download eines Patenschaftsantrages möglich.
Spendenaufruf für einen Erweiterungsbau für das Frolich Home in Pandur:
Das Mädcheninternat des Frolich Home ist seit mehreren Jahren überbelegt. Auch wenn es eine vorläufige provisorische Lösung des Problems gibt kann dies kein Dauerzustand sein. Wir planen deshalb einen Erweiterungsbau für die Einrichtung - und zusätzlich die Schaffung einer Räumlichkeit für Veranstaltungen, da es diese bisher im Internat nicht gibt. Bitte helfen Sie uns bei der Umsetzung!
Wer unser Bauvorhaben in Pandur (Erweiterungsbau für das Mädcheninternat und Schaffung eines Mehrzweckraumes für Veranstaltungen) unterstützen möchte, hat die Möglichkeit eine Spende unter dem Stichwort "Bau" auf eines unserer beiden Konten zu überweisen:
"Amy Carmichel" c/o W.Stelle Nordthüringer Volksbank: Kto-Nr.: 30169358 BLZ: 82094054 oder: Sparkasse Mittelthüringen: Kto-Nr.: 100133282 BLZ: 82051000
Überweisungen von ausserhalb Deutschlands sind möglich auf das Konto:
Amy Carmichel c/o W.Stelle IBAN: DE62 8205 1000 0100 1332 82 SWIFT: HELADEF1WEM
Auf Wunsch ist die Zusendung einer Spendenbestätigung möglich (bitte Anschrift nicht vergessen!).
Benötigt werden für die Massnahme etwa 12.000,00 Euro.
Vielen Dank an alle, die Geistesgaben oder Geld spenden werden - oder schon etwas zur Unterstützung beigetragen haben!
Der aktuelle Spendenstand, die Planskizze für den Erweiterungs- und Umbau, (sofern eingetroffen) Fotos von der Massnahme und weitere Informationen sind unter diesem Link zu finden.
Wer Fragen darüber hinaus hat, kann sich an mich wenden:
Kontakt per e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder telefonisch: 036374-21258 (Winfried Stelle, Projektkoordinator Deutschland, "Amy Carmichel - Hilfe für Kinder in Indien").
Weitere Informationen: (Stand 07.10.2008)
Indienabende sind auf Anfrage möglich (bitte rechtzeitig vor dem gewünschten Datum bei mir melden!) unter e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder Tel.: 036374-21258 (beides Winfried Stelle).
Terminvorschau (Indienabende):
Heldrungen: Montag, 20.Oktober 2008, 19.00 Uhr Gemeindezentrum der Ev.Kirchengemeinde in Heldrungen, Hauptstr. 57 (im Rahmen der "Heldrunger Vorträge")
Buttstädt: Mittwoch, 5.November 2008, -> NEUE ANFANGSZEIT: 19.30 UhrGemeinderaum der Ev.Luth.Kirchgemeinde, Gustav-Reimann-Str. 1
Dresden: Mittwoch, 4.Februar 2009, 19.30 Uhr Gemeindesaal der Hoffnungskirche, Dresden-Löbtau, Clara-Zetkin-Str. 30
Die nächste Überweisung nach Pandur wird Ende November erfolgen.
Der nächste Rundbrief wird voraussichtlich Ende November / Anfang Dezember erscheinen.
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