„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien    

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Rundbrief 

 

Dez. 2008 / Jan. 2009

 

 

 

 

 

Liebe Pateneltern, Freunde und Förderer des Patenschaftsprojektes,

     

 

wie doch das Jahr dahinfliegt und wir haben schon wieder Dezember!

 

Jetzt sind es nur noch wenige Tage, bis ich nach Pandur starten werde.

Dort hat in den letzten Tagen die Regenzeit einmal wieder voll "zugeschlagen". An der Hauptstrasse waren einige Bäume umgestürzt und die Stromleitung an mehreren Stellen gerissen.

Der anhaltende starke Regen hat dann dafür gesorgt, dass drei volle Tage ins Land gingen, bis die Kabel repariert werden konnten - drei Tage ohne Stromversorgung! Und auch danach gab es bisher nur stundenweise Strom. Ein Zustand, der für uns nur schwer vorstellbar ist...

Wir sind zur Zeit dabei für die Zukunft eine Lösung zu finden, die eine zufrieden stellende Notstromversorgung über einen längeren Zeitraum gewährleisten kann. Mehr dazu in einem der nächsten Rundbriefe, wenn die ganze Sache etwas weiter gediehen ist.

 

Über die Oktoberferien sind zwei unserer Mädchen "abhanden" gekommen.

Die eine hatte ihre Prüfungen am Schuljahresende nicht voll zufrieden stellend abgeschlossen und sollte sie nach den Herbstferien wiederholen, traute es sich jedoch dann nicht zu. Sie hat sich für den Abbruch der Schule und für eine Berufsausbildung entschieden.

Die andere war in der 9.Klasse sitzen geblieben, hatte aber von der Schule aus die Möglichkeit bekommen, das Schuljahr zu wiederholen. Diese Chance hat sie zunächst auch genutzt - bis Oktober, dann kam sie nicht wieder. Sie war in den Ferienwochen von ihrer Familie verheiratet worden.

Solche Geschichten kommen bedauerlicher Weise auch in Pandur ab und an vor, auch wenn Mano als Projektleiterin sehr bemüht ist, sowie die ersten Gerüchte über eine bevorstehende Hochzeit aufkommen, mit den Familien zu sprechen - und im Sinne der Kinder eine gute Lösung zu finden.

Oft hat sie Erfolg, leider nicht immer. Man darf dabei nicht vergessen, dass Kinderhochzeiten auch in Indien gesetzlich verboten sind und sich die Familien somit sehr bemühen ihre Heiratspläne möglichst geheim zu halten.

Beide Mädchen gehörten zu den Patenkindern aus der Anfangszeit unserer Projektarbeit. Ich wünsche ihnen, dass sie trotz allem eine gute Chance für ihr Leben haben können.

Danken möchte ich den betreffenden Pateneltern für ihre Hilfe über die Jahre - und dafür, dass sie unkompliziert bereit waren nun für die kommende Zeit ein neues Kind zu unterstützen!

 

Einige gute Nachrichten gibt es natürlich auch zu berichten:

 

In diesem Jahr gibt es im Frolich Home (Mädchen) insgesamt 22 Konfirmanden. Das ist die höchste Zahl, an die ich mich (immerhin seit 1990) zurück erinnern kann - und ganze 16 der jungen Damen gehören ins Amy-Projekt!

Mano hatte deshalb beim Pfarrer den Antrag gestellt, die Konfirmation 2008 ausnahmsweise in den Dezember zu verschieben, damit ich als Projektkoordinator mit daran teilnehmen kann.

Das wurde bewilligt. Die Feier wird nun am Sonntag, dem 21.Dezember in der Ährenlesekirche in Pandur stattfinden.

 

Die Kirche in Pandur selbst kann übrigens zum 6.Januar 2009 ihr 100-jähriges Jubiläum begehen. Darauf werde ich im nächsten Rundbrief etwas genauer eingehen.

Ein Artikel dazu, vom leider letztes Jahr verstorbenen Rudolf Schomerus, ist bereits seit geraumer Zeit über die Rundbrief-Startseite unter dem Link "Thematische Übersicht/Themen/Pandur" abrufbar.

 

Hier in Deutschland gab es von mir aus zwei Indienabende und einige Zeitungsveröffentlichungen in den zurückliegenden Monaten.

Darüber hinaus hatten die Kirchgemeinden in Werningshausen sowie Buttstädt und Willerstedt Kollekten für unser Bauvorhaben bestimmt - und im Gymnasium "Am Thie" in Blankenburg (Harz) gab es einen Benefizabend für den Erweiterungsbau, der sage und schreibe knapp 1000 Euro eingebracht hat (und es wird weiter gesammelt)!

Ein dickes "Danke!" an alle "Aktionäre" (vergessen möchte ich dabei natürlich auch nicht die privaten Spender!!!

 

Wir haben somit (Stand: 26.November 2008/Amy-Konto) insgesamt 9.625,10 Euro an Spenden von den geplanten 12.000,00 Euro erreicht...

Am 19.Dezember wird es in Pandur eine grössere Baubesprechung mit den beiden Architekten der TELC geben, an der auch ich teilnehmen werde - und im Januar (so nicht noch etwas dazwischen kommt) voraussichtlich den Baustart.

 

Seit dem letzten Rundbrief konnten fünf weitere unserer Mädchen in Patenschaften vermittelt werden.

Danke und ein herzliches Willkommen an die neuen Paten!

Somit sind in 2008 bisher insgesamt 10 Patenschaften neu entstanden, für 10 weitere Kinder sind wir weiterhin auf der Suche.

 

Interessant ist, dass immerhin drei der neuen Pateneltern direkt über einen der Zeitungsartikel, die übers Jahr erschienen sind, zu uns fanden.

An dieser Stelle somit einmal ein öffentlicher Dank an alle, die uns diesbezüglich immer wieder unterstützen und uns die Möglichkeit zu einer Veröffentlichung in ihrem Medium geben!

 

Da ich auch immer an Beiträgen interessiert bin, die nicht aus meiner eigenen "virtuellen Feder" stammen, möchte ich diesem Rundbrief weiter unten einen Artikel beifügen, der im August in der thüringer Presse erschienen ist. Es handelt sich um ein Interview mit einem unserer Paten.

 

Ich wünsche Ihnen / Euch allen eine gesegnete Zeit im Advent und zu Weihnachten - und alles gute für das Neue Jahr!

 

Nach dem 5.Januar werde ich wieder in Deutschland erreichbar sein.

 

 

Mit vielen Grüssen, Winfried Stelle (Projektkoordinator)

 

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Einige Bilder vom Benefiz in Blankenburg                                                                                            Fotos: R.Gassmann

 

Zwei Töchter (Artikel "Thüringer Allgemeine" Arnstadt/Ilmenau)

 

ILMKREIS. Es gibt viele Arten von Patenschaften. Dass solche von deutschen Eltern im Ausland übernommen werden, ist ebenfalls nicht selten. Aber oft geht es dabei recht anonym zu. Persönlich und konkret wird es dagegen beim Patenschaftsprojekt "Amy Carmichel" - Hilfe für Kinder in Indien.

 

Indien - Mythos für die Jugend in den 60ern. Heute ist es Bollywood, die farbenprächtige Kino-Glamourwelt. In Wirklichkeit aber lebt es sich dort viel unromantischer, die Kasten zur Eingruppierung der Menschen spielen weiter eine große Rolle. Und vor allem Mädchen haben kaum eine Chance. "Sie sind eindeutig Menschen zweiter Klasse", meint Frank Wobser. Nächstenliebe ist aber für ihn, der aus dem heutigen Unstrut-Hainich-Kreis stammt und 1984 nach Arnstadt kam, ein Grundsatzgebot. Schließlich ist er kirchlich sehr engagiert und hat 2005 mit 46 Jahren sein Studium mit dem Bachelor of Theology abgeschlossen. Und beim Arnstädter ASB engagiert er sich in der Altenbetreuung.

 

Vor etwa einem Jahr übernahm er die Patenschaft über ein Mädchen im südindischen Staat Tamil Nadu. Im Rahmen des Amy-Carmichel-Projektes. Erst kürzlich waren rund 30 von insgesamt 50 Paten auf die Runneburg in Weißensee bei Sömmerda gekommen - aus Magdeburg, Berlin, Bonn, Ludwigsburg bei Stuttgart - und natürlich auch aus Thüringen.

 

Im Ilmkreis gibt es derzeit genau zwei Paten für dieses Projekt - neben Frank Wobser aus Arnstadt auch noch einen jungen Mann in Ilmenau, für den allerdings religiöse Gründe nicht den Ausschlag zur Patenschaft gaben. Nach einem Indien-Abend - wo Sitten und Gebräuche, mitunter auch Kulinarisches aus dem Riesenland und natürlich das Mädchen-Internat und die Projektarbeit vorgestellt werden, hatte er eine Patenschaft übernommen.

 

Während bei anderen Projekten von Geschenken oder gar Besuchen abgeraten wird, um keinen Gruppenneid aufkommen zu lassen, ist hier "persönlicher Kontakt zu den Kindern sehr erwünscht". 17,50 Euro kostet im Monat die Patenschaft. Mit diesem Betrag werden das Schulgeld, die volle Verpflegung im Internat, Kleidung und sogar Körperpflegeartikel bezahlt. Das entlastet natürlich auch die Familien der Kinder. Die Dauer der Patenschaft ist offen, viele Mädchen gehen nach der Schule noch zum Studium - ein Schritt, der ihnen in Indien normalerweise nahezu unmöglich ist.

 

Frank Wobser ist in Sachen Patenschaft nicht unerfahren, hatte bereits einem Mädchen in Weißrussland die Ausbildung ermöglicht. Aber dies war erstens teuerer und zweitens sehr unpersönlich. Ganz anders als jetzt. Gerührt zeigt Frank Wobser die Briefe von seinem Patenkind. "Es ist sehr sensibel", redet ihn liebevoll mit "Vati" an, unterschreibt mit "Deine Tochter". Die Briefe sind in der Landessprache Tamil geschrieben, aber dafür auch mit Blumen bemalt. Die Übersetzung ins Englische und dann ins Deutsche läuft über das Patenschaftsprojekt.

 

Dessen Verantwortlicher, Winfried Stelle aus Weißensee, hatte vor 18 Jahren selbst eine Patenschaft übernommen. Als später der damalige Träger des Projektes absprang und die Zukunft der Mädchen wie die des gesamten Internats in Pandur auf der Kippe stand, hat er kurzentschlossen die Fäden selbst in die Hand genommen. Im Schnitt alle zwei Jahre fliegt er nach Indien, um sich an Ort und Stelle davon zu überzeugen, wie es den Patenkindern geht. Und ob die Gelder auch bei ihnen direkt angekommen sind.

 

Dieses Jahr sind 20 Kinder neu ins Amy-Projekt aufgenommen worden. Zwei der Mädchen fanden im April Pateneltern, drei weitere im Umfeld des kürzlichen Patentreffens auf der Runneburg. Selbst die Leiterin des Internats, Raja Manohara, war aus Indien angereist, auch um über den Fortgang des Erweiterungsbaus zu informieren. 76 Mädchen aus den ärmsten Familien bekommen derzeit in Pandur ein Heim und eine Ausbildung. Das Internat "Frolich Home" orientiert sich am Vorbild christlicher Missionare.

 

Frank Wobser hält den jüngsten Brief und ein Foto von seiner Patentochter Sowmiya in den Händen. Jetzt ist sie 15 Jahre alt, wie seine eigene Tochter. Nur drei Monate trennen die beiden. Altersmäßig. Und sie ist nicht etwa eifersüchtig. "Sie findet´s einfach cool, dass sie eine Schwester in Indien hat". Und die will zunächst ihr Abi machen und vielleicht auch noch studieren. Ihre beiden Geschwister können das nicht, sie müssen längst arbeiten.

 

Im Dezember will der Deutschland-Koordinator von "Amy Carmichel" wieder ganz tief in den Süden Indiens reisen, ins Internat nach Pandur. Bis dahin hat Patenvater Frank Wobser noch einiges zu tun. Denn er will Winfried Stelle ein Weihnachtspaket für seine Tochter mitgeben. Und der Arnstädter wird bei weitem nicht der einzige sein. "Bei Amy kann ich wenigstens sicher sein, dass mein Geld nicht in irgendwelchen Kanälen versickert, sondern, dort ankommt, wo es hinsoll."

 

Wolf-Dieter BOSE

 

(06.08.2008: ta-staedtenews auf thueringer-allgemeine.de und am 07.08.2008 in den TA-Regionalausgaben für Arnstadt und Ilmenau)

 

 

Pateneltern gesucht! 

 

Auch 2008 wird unsere Arbeit weitergehen - und es gibt wieder 20 neue Amy-Patenkinder.

Eine Patenschaft kann für 17,50 Euro im Monat übernommen werden - und sorgt dafür, dass alles Notwendige für unsere Mädchen abgedeckt ist.

 

Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung: amy.carmichel@web.de.

Mein Name ist Winfried Stelle, ich bin der Koordinator der Arbeit in Deutschland. Die Arbeit für "Amy Carmichel" erfolgt ehrenamtlich - und völlig unentgeltlich.

Kontaktadresse

 

Mehr Informationen zum Thema Patenschaft gibt es unter diesem Link, hier ist auch der Download eines Patenschaftsantrages möglich.

 

 

 
Spendenaufruf für einen Erweiterungsbau für das Frolich Home in Pandur:
 
Das Mädcheninternat des Frolich Home ist seit mehreren Jahren überbelegt. Auch wenn es eine vorläufige provisorische Lösung des Problems gibt kann dies kein Dauerzustand sein.
Wir planen deshalb einen Erweiterungsbau für die Einrichtung - und zusätzlich die Schaffung einer Räumlichkeit für Veranstaltungen, da es diese bisher im Internat nicht gibt.
Bitte helfen Sie uns bei der Umsetzung!
 
Wer unser Bauvorhaben in Pandur (Erweiterungsbau für das Mädcheninternat und Schaffung eines Mehrzweckraumes für Veranstaltungen) unterstützen möchte, hat die Möglichkeit eine Spende unter dem Stichwort "Bau" auf eines unserer beiden Konten zu überweisen:
 
"Amy Carmichel" c/o W.Stelle
Nordthüringer Volksbank:  Kto-Nr.: 30169358  BLZ: 82094054
oder:
Sparkasse Mittelthüringen: Kto-Nr.: 100133282  BLZ: 82051000
 
Überweisungen von ausserhalb Deutschlands sind möglich auf das Konto:
 
Amy Carmichel c/o W.Stelle
IBAN:    DE62  8205  1000  0100  1332  82
SWIFT:  HELADEF1WEM
 
Auf Wunsch ist die Zusendung einer Spendenbestätigung möglich (bitte Anschrift nicht vergessen!).
 
Benötigt werden für die Massnahme etwa 12.000,00 Euro.
 
Vielen Dank an alle, die Geistesgaben oder Geld spenden werden - oder schon etwas zur Unterstützung beigetragen haben!
 
Der aktuelle Spendenstand, die Planskizze für den Erweiterungs- und Umbau, (sofern eingetroffen) Fotos von der Massnahme und weitere Informationen sind
unter diesem Link zu finden.
 
Wer Fragen darüber hinaus hat, kann sich an mich wenden:
 
Kontakt per e-Mail:  amy.carmichel@web.de  - oder telefonisch: 036374-21258


(Winfried Stelle, Projektkoordinator Deutschland, "Amy Carmichel - Hilfe für Kinder in Indien").
 

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Weitere Informationen: (Stand 01.12.2008)

 

Indienabende sind auf Anfrage möglich (bitte rechtzeitig vor dem gewünschten Datum bei mir melden!) unter e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder Tel.: 036374-21258 (beides Winfried Stelle).

 

 

Terminvorschau (Indienabende):

 

Dresden: Mittwoch, 4.Februar 2009, 19.30 Uhr

Gemeindesaal der Hoffnungskirche, Dresden-Löbtau, Clara-Zetkin-Str. 30

 

In Vorplanung:

 

Milz (Grabfeld): Donnerstag, 23.April 2009,

Gemeinderaum der Ev.-Luth. Kirchgemeinde (noch ohne Zeit)

 

 

 

Die nächste Überweisung nach Pandur wird Ende Januar erfolgen.

 

Der nächste Rundbrief wird voraussichtlich Ende  Januar / Anfang Februar 2009 erscheinen.

 

 

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Printversion des aktuellen Rundbriefes (PDF)

 

 

 

Patenschaft für ein konkretes Kind in Indien: amy.carmichel@web.de

 

 

 

 

 

 

 

Offizielle Homepage: www.amy.carmichel.info.ms