„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien _______________________________________________________________________
Liebe Pateneltern, Förderer und Freunde,
mit dem 2.Juni hat in Tamil Nadu die Schule nach den Sommerferien wieder begonnen und mit ihr das neue Schuljahr. Acht Amy-Mädchen haben in den letzten Monaten ihr Staatsexamen (Abitur) belegt. Vier von ihnen haben die Prüfungen auf Anhieb bestanden, vier sind (vorerst) durchgefallen, alle in Sozialkunde, eine von ihnen in zwei weiteren Fächern. Alle haben aber die Chance, die Prüfungen in den nicht belegten Fächern nachzuholen. Drei von ihnen haben dieses Angebot bereits genutzt. Die betreffenden Prüfungsergebnisse werden wir jedoch nicht vor Mitte Juni haben. Sechs dieser acht 12-Klässler haben konkrete Ausbildungswünsche: Lehramt. Ursprünglich wollten 2 Krankenschwester werden und 2 BWL (nun nicht mehr). Die Kurse für die vier, die bereits bestanden haben, beginnen jetzt, Anfang Juni. Die drei, die die Nachprüfung belegt haben, können dann im August mit ihrem Studium starten.
Einige Internate, in der Region um Pandur, wurden in den vergangenen Wochen durch die Regierung geschlossen. Die Kinder werden nun in anderen Einrichtungen verteilt. Auch in unser Heim werden einige von ihnen aufgenommen. Es handelt sich um 8 Mädchen der Klassenstufe 12 (Plus II Kurs), die zuvor in einem Internat, das etwa 15 km von Pandur entfernt liegt, waren. Sie müssen die 12.Klasse in ihrer alten Schule belegen und sind finanziell über Spender abgesichert, die sie bereits in der vorherigen Einrichtung unterstützt haben. Für die Frolich Home Mädchen beginnt nun wieder der „ganz normale“ Schulalltag – und für die Neuankömmlinge die Zeit des Einlebens. Bis Ende Juni wird auch feststehen wer noch neu in die Amy-Projektförderung aufgenommen wird.
Den Spendenaufruf zur Absicherung der Studiengebühren habe ich ja bereits öfters publiziert. Ich möchte an dieser Stelle nochmals dazu aufrufen, unseren ehemaligen Schülerinnen eine gute Chance für ihr Studium zu geben. Eine Hochschulausbildung in Indien ist kostspielig, auch nach unseren Maßstäben. So fallen für die 2-jährige Lehrerinnenausbildung insgesamt 1.300 Euro Gebühren pro Studentin an, für die Krankenschwestern (3 Jahre) wären es 2.250 Euro gewesen. Für die anderen beiden kann ich noch keine Angaben machen, angenommen habe ich jetzt auch erst einmal 2.600 Euro für diese beiden Studienplätze. Sollten alle 8 der letztjährigen Abiturientinnen mit ihrem Studium beginnen können, fallen 7.200 Euro Mehrkosten an – die normalen Patenbeiträge und die bisher bereits eingegangenen Spenden eingerechnet! Ich werde im nächsten Rundbrief (Anfang August) die Angaben noch einmal konkretisieren. Bis dahin dürften sich alle offenen Fragen geklärt haben. Zu den betreffenden Pateneltern nehme ich, sowie ich Neuigkeiten habe, Kontakt auf.
Aktueller Stand (Studienförderung)
Ankunft im Internat, nach den Ferien Fotos: M.Ibold / Amy Carmichel 2009
Bevor ich nun das Wort an Mano für den Jahresbericht 2009-2010 übergebe, noch eine Vorinformation (ich hatte das Thema zum letzten Patentreffen bereits angesprochen):
Wir planen in naher Zukunft eine Amy-Stiftung in Indien (Amy Foundation India) zu gründen. Diese soll einmal, in einem ersten Schritt, die Studienförderung für unsere Frolich Home Schülerinnen übernehmen – und als „Vision“ auch irgendwann in der Lage sein, die derzeitigen finanziellen Aufgaben des Amy-Patenschaftsprojektes ganz zu tragen. Ideen, Sponsoren in Indien selbst zu gewinnen, hat es durch uns schon einige gegeben. Leider waren sie alle nicht wirklich zu realisieren, da etwas, wie das deutsche Vereinswesen nicht nach Indien übertragbar ist – oder an einer Patenschaft interessierte Inder mit den tatsächlichen Kosten für eine Patenschaft hoffnungslos überfordert sind, da man dabei bedenken muss, dass der viel beschworene „aufstrebende Mittelstand“ dort lediglich über Monatseinkommen zwischen 75 und vielleicht 200 Euro verfügt (mit 70 / 75 Euro/Monat liegt man in Indien schon im „Hochlohn“-Bereich). Unsere 17,50 Euro Patenschaftsgeld auf indische Verhältnisse übertragen hieße, bei korrekter Rückumrechnung nach Deutschland, dass jeder gefundene Pate fähig und bereit sein müsste etwa 500 Euro (pro Monat!) für sein Patenkind aufzubringen. Die Stiftung kann künftig helfen, dies alles in reale Bahnen zu lenken – denn Interessenten für Patenschaften hat es aus Indien schon mehrfach gegeben.
Richtig Werbung kann ich für die Stiftung erst machen, wenn alle Formalitäten getätigt sind. Dann veröffentliche ich auch die Satzung usw. auf unserer Internetseite www.amy.carmichel.info.ms , ich bitte aber schon jetzt um Ideen, wie wir dazu beitragen können, das erforderliche Stiftungskapital möglichst schnell zu erreichen. Solch eine Stiftung ist eine sichere Sache über einen langen Zeitraum, da ja nur die Zinsen des Grundkapitals zur (satzungsgemäßen) Auszahlung kommen können. Zur künftigen Absicherung der Studienkosten müsste ein Stiftungskapital von 25.000 Euro erreicht sein, für die Übernahme aller (derzeitigen) Amy-Kosten irgendwann einmal rund 156.000 Euro. Zur Umsetzung sind da sicher 10 oder 15 Jahre anzunehmen. Das ist eine Planung weit in die Zukunft, aber wir denken, es ist ein wichtiger (und richtiger) Schritt zur Zukunftssicherung vieler Kinder in der Region um Pandur, denn in der derzeitigen Entwicklung in den westlichen Staaten können wir nicht wissen, wie lange das bisherige Patenschaftssystem noch (vollständig) tragen kann. Bitte helfen Sie mit, durch Ideen, suchen möglicher Sponsoren oder auch durch eigene Spenden – danke!
Mit vielen Grüssen,
Winfried Stelle (Projektkoordinator "Amy Carmichel")
(2.Juni 2010)
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Jahresbericht für das Jahr 2009 -2010
Liebe Pflegeeltern unserer Kinder, liebe Freunde und Förderer!
Ein Jahresbericht – das, was ich schreibe soll Ihnen einen Überblick geben über unsere Arbeit hier und über alle Bemühungen, die dazu beitragen sollen Ihr Kind weiter zu bringen. Dieser Bericht soll Ihnen erzählen über unsere Erfolge und Misserfolge. Ich möchte diesmal ausführlicher über das Internatsleben schreiben und möchte sie teilhaben lassen an unseren Problemen. Wir müssen dabei nicht nur die geographische Distanz überwinden, sondern auch besonders die unterschiedlichen Denkarten und die fremdartigen Lebensentwürfe in einem Land, welches bei Ihnen mehr oder weniger vollkommen unbekannt ist, mit seinen unterschiedlichen Leuten und ihren Mentalitäten. Welch große Unterschiede in unseren Anschauungen und im Denken existieren, hat sich, trotz all der modernen Kommunikationsmöglichkeiten, drastisch in den Reaktionen der westlichen Presse in Bezug auf die innere Notfallgesetzgebung unserer indischen Regierung gezeigt. Aber vor all diesem ist Ihre Liebe zu unserem Land und besonders zu Ihrem lieben Patenkind zu sehen – und deshalb sind wir in der Lage einander zu begegnen und es zu wagen einander zu verstehen, in gegenseitiger Barmherzigkeit und in Geduld. Inmitten all der Veränderungen im Leben bin ich unserem Herrn Jesus Christus dankbar, der immer der Selbe ist, gestern, heute und für alle Ewigkeit. Ich grüsse Sie mit dankbarem Herzen und danke Ihnen für all Ihre Liebe und Wohlwollen, für all die lieben Briefe mit Bildern, für Ihre finanzielle Unterstützung und für die Päckchen usw. Lasst uns mit den folgenden Worten unseren Herrn zusammen loben und seinen Namen erhöhen, Ihn, der es gegeben hat, dass Sie Pateneltern für unsere Kinder geworden sind, durch das unermüdliche Wirken und Engagement von unserem Projekt-Koordinator, Herrn Winfried Stelle, für unser Amy-Projekt:
„Es ist gut dem Herrn zu danken, Gott, der über allen Göttern steht, Lobpreis zu singen, Ihm an jedem Morgen für seine Gnade zu danken und sich an jedem Abend an Seiner Treue zu erfreuen.“ - Psalm 92, Verse 1 und 2 (2 und 3)
Aufnahme von Kindern: Über eine Information des Kinderwohlfahrtsamtes (in Tiruvallore) erfuhren wir, dass es in Indien mehr als 15 Millionen Kinder gibt, die als unfreie Kinderarbeiter leben. Mehr als 18 Millionen sind Straßenkinder, ohne zu Hause und Hoffnung. Bis zu 2 Millionen Kinder erleben nicht ihren ersten Geburtstag und über 500.000 werden zur Kinderprostitution gezwungen. Mehr als 100 Millionen Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren stehen außerhalb des Schulbildungssystems und sind deshalb besonders gefährdet Kinderarbeiter zu sein und ein großer Prozentsatz von Mädchen und Jungen sind Opfer sexuellen Missbrauchs. Diese Kinder werden behandelt, als wenn sie keinen wert hätten.
Als ich das gehört hatte, schaute ich mich wachsamen Auges in der näheren Umgebung um, ob es auch hier solche Fälle von Kindern gibt und versuchte sie in unserem Heim aufzunehmen. Gleichzeitig wurde in der 2.Maiwoche des letzten Jahres ein mutterloses sieben Jahre altes Mädchen, mit Namen Sowndariya, von ihrem leidenden Vater, der zudem auch etwas geistig Behindert ist, zu mir gebracht - in einer Zeit, in der kein Internat geöffnet ist. Die Familie stammt aus einem nahe gelegen Dorf. Sowndariya und ihr jüngerer Simeon, 5 Jahre alt, verbrachten dann die Zeit bis Juni, als Schulen und Internate wieder öffneten, mit mir zusammen in unserem Manager-Bungalow. Der verwitwete Vater hatte Angst davor, dass seine beiden Kinder von seinen Brüdern gezwungen werden Kinderarbeiter zu werden. Obwohl Sowndariya 7 Jahre alt ist wirkt sie, bedingt durch die Hungersituation zu Hause, nicht wie 7. Ähnlich ist es bei ihrem Bruder. Beide waren immer sehr hungrig und wir versorgten sie von Anfang an mit gutem und nahrhaftem Essen.
Sowndariya wurde in die 3.Klasse unserer TELC Grundschule aufgenommen, ihr Bruder Simeon in die erste – ohne große Umstände, im „Schnellverfahren“.
Wir konnten 10 neue aufnahmewürdige Fälle auf Plätze von Kindern aufnehmen, die unsere Einrichtung verlassen haben, nach dem erfolgreichen Plus II Abschluss in Klasse 12 (5 Kinder), in der 10.Klasse durchgefallen, ohne Wiederholung der Prüfung (1), in anderen Klassenstufen N.Bhuvaneswari, AC 07-08 und C.Sasikala, AC 06-07 (2) und 2 weitere Fälle. Eines unserer ehemaligen Mädchen, A.Deepa (AC 10-07 R), die die Abschlussprüfung der 10.Klasse im April 2009 nicht bestanden hatte, holte diese in den nicht bestandenen Fächern nach, bestand und kam nach 2 Monaten zurück, um um die Wiederaufnahme in unser Frolich Home zu bitten, damit sie den Plus I Kurs (Klasse 11) in unserer TELC Kabis Highschool belegen kann. In ihrem Dorf gibt es keine Schule. Ich kontaktierte unseren Projektkoordinator und er gestattete die Wiederaufnahme in unser Frolich Home, nicht nur die Erlaubnis dazu, er hat auch eine Unterstützerin für sie gefunden, eine liebende Mutter, die unverzüglich als Pflegemutter Kontakt zu Deepa aufgenommen hat, über Briefe usw. Mittlerweile war ihre vorherige Pflegemutter an K.Vasanthi (AC 08-06) weitervermittelt worden und die Unterstützung für Vasanthi schlecht rückgängig gemacht werden konnte. Im vergangenen Jahr hatten wir keine 2.Erzieherin, so haben wir in Teilzeit ehemalige Mädchen von uns eingestellt, die nicht in Arbeit und zu Hause waren. Sie wurden dafür angemessen entlohnt.
Internatsstatistik: Im Jahr 2009-2010 (Juni 2009 bis Mai 2010) waren 69 Kinder im Internat und es gab 2 auswärtige Patenschaften (M.Leema, AC 03-07 und C.Saranya, AC 04-06) = 71. Unter den 69 im Heim lebenden Kindern waren 63 Kinder, die über das Amy-Projekt gefördert werden, 6 Kinder haben bisher keine Förderer. Die 8 Plus II Mädchen (12.Klasse) werden im Juni 2010 unser Heim verlassen und wir können dann ab Juni/Juli 8 Kinder auf ihre Plätze aufnehmen. So werden wir dann auf 6+8=14 ohne Pateneltern kommen. Wir sind sehr glücklich und Gott dankbar, dass unser Amy-Projekt im August 2009 sein 5.Jahr vollenden konnte, gestartet erst mit 5, später dann mit 6 und nun angewachsen auf 63 Kinder.
Ausbildungsstand: Mit Ausnahme von 5 Mädchen haben (2009) alle, die das Staatsexamen im Plus II Kurs belegt haben, ihre Prüfungen bestanden. In der 10.Klasse bestanden 9 von 14, die anderen fielen jeweils in einem oder zwei Fächern durch. Von den 5 durchgefallenen (Klasse 10) haben 2 Mädchen die Prüfungen wiederholt und bestanden. M.Chandrakala (AC 12-06) wollte nicht wiederholen und fing in einem Betrieb in ihrem Dorf an, G.Juli (AC 1-04) wechselte in den Nähkurs, hier auf unserem Gelände. Auch sie möchte ihre Prüfungen nicht wiederholen. B.Illakiyal (AC 05-05) schrieb (die Wiederholungsprüfung) dieses Jahr im April und hofft zu bestehen. Nachhilfe haben wir für den Plus II Kurs und die Klasse 10 täglich nach der Schule organisiert.
In den letzten 2-3 Jahren wurden keine neuen Lehrer eingestellt, wenn Lehrer in Rente gingen. Ihre Stellen blieben unbesetzt, da es lokal Probleme damit gab, dass (der Schulträger=TELC) versuchte eigene Leute, ohne Erlaubnis der zuständigen Behörde, einzustellen. Laut Information der Schulleitung gibt es einige Angestellte, die durch die o.g. Probleme zwischen Regierung / Kirche keine Entlohnung für ihre geleistete Arbeit erhalten.
Lehrerausbildung: Mit dem Blick darauf, den Standard des Englischunterrichtes in den Schulen zu erhöhen, will die Regierung in Madras ein Programm umsetzen, welches von der Regionalvertretung des Britischen Rates in Madras bezüglich der laufenden Weiterbildungskurse für Englischlehrer in den Schulen des Staates entwickelt und vorgelegt wurde. Die Regierung hofft, dass Schulen in privater Trägerschaft die Vorteile des Programms voll erkennen und ihre Lehrer zu den Kursen entsenden. Die Regierung hat eingesehen, dass die Qualität des Englischunterrichtes in den Schulen des Landes erhöht werden muss. Das war ein gewichtiger Punkt im Memorandum der Amtlichen Sprachenkommission in der Diskussion über die Sprachenausbildung in den Bildungseinrichtungen.
Im Juni diesen Jahres werden 8 Mädchen ihre Schulausbildung mit dem Abschluss Plus II (Staatsexamen Klasse 12) beenden und sie werden in eine Ausbildung gehen. Tausende Kinder wuchsen über die Jahre in unserem Frolich Home heran und durch die vielen Spender der Kindernothilfe (bis 2004) bekamen sie von ihren Pateneltern eine große Unterstützung, bis sie ihre Ausbildung beendet hatten. Durch ihre Art der Hilfe erfuhren die Leben vieler Kinder eine Wandlung. Genau dies, dass etwas in dieser Hinsicht getan werden muss, trägt auch unser Projektkoordinator im Herzen. In der Diskussion mit einigen Pateneltern hat sich gezeigt, dass auch sie willig sind diese Vision für die wirtschaftlich Unterprivilegierten weiter zu tragen. So hat sich der Plan ergeben bald damit zu starten, eine „Amy-Stiftung in Indien“ zu gründen. Die Eintragung wird bald erfolgen. Sie wird (in einem ersten Schritt) unsere Mädchen unterstützen, die ihre Schulausbildung beendet haben. Ich bin unserem Projektkoordinator und allen Pateneltern für ihre Unterstützung für die Ausbildung und die Studienförderung unserer Mädchen sehr dankbar.
Einführung von Kinderrechten (Betreuung und Schutz von Kindern): Letztes Jahr bekamen wir vom Amt für Soziales, Chepauk, Chennai, den Auftrag, dass alle unsere Heime unter dem geänderten Gesetz für Kinderrechte von 2006 registriert werden sollten. Eine Pressemitteilung rief alle Nichtregierungsorganisationen, Regierungsorganisationen und alle Kinderwohlfahrtseinrichtungen der Kirchen in Tamil Nadu auf, sich sofort unter dem Gesetz von 2006 zu registrieren. Um zu untersuchen und sicherzustellen, ob alle Einrichtungen mit den festgesetzten Mindeststandards von Kinderwohlfahrtseinrichtungen arbeiten, hat die Regierung eine besondere Erlaubnis erteilt, eine Inspektion mit den folgenden Beauftragten des Amtes durchzuführen, die einige Male kamen, um unsere Einrichtung zu untersuchen. Es waren der Officer für Soziales im District, der Superintendent für staatliche Waisenheime, der Officer für Ernährungsprojekte im District, der Officer für Entwicklungsprojekte für Kinder, der persönliche Assistent des Collectors, der Superintendent für Kinderheime, und natürlich kamen auch vom Amt für Soziales zwei Damen wiederholt, um unser Home von innen und außen zu inspizieren. Wir mussten an mehreren Treffen in unserem Bürgeramt in Tiruvallore teilnehmen, und auch in Poondi im Abteilungssitz des Amtes für Soziales. Man gab uns einen Bewerbungsbogen, in dem wir viele Fragen beantworten mussten, um unser Heim unter dem Gesetz für Kinderrechte zu registrieren, z.B. die Eintragung des Heims mit Detailinformationen, das Datum der Einweihung mit Detailinformationen (Tag und Ort der Registrierung etc.), der Name der leitenden Institution, des Manager-Komitees, des ausführenden Komitees, die wichtigen Arbeitsbereiche der Organisation, Details der Sponsoren für die nächsten drei Jahre, das Konto, auf das ausländische Finanzmittel eingezahlt werden (FCRA), ob unsere Einrichtung vom Kinderrechtsausschuss (Kindeswohlausschuss) als fähig eingestuft ist und wenn ja die Details etc, Details der Mitarbeiter und deren Alter, Geburtsdatum, Aufgabe und Titel, ihr Verantwortungsbereich, vorhandene Infrastruktur, Gesamtgröße des Geländes, Gesamtgröße der Wohnfläche und die Maße jedes Gebäudes etc., Spielplatzausstattung und seine Größe, Informationen über die Gebäude für akademische Veranstaltungen mit Spezialisierungen, Details der Küche, der Schlafräume, des Andachtsraumes etc., Details über Spielmöglichkeiten im Haus, die Adresse des nächsten öffentlichen Krankenhauses und die Distanz, ob offizielle Zeugnisse über die Stabilität der Gebäude vorhanden sind, wenn ja sollten wir Details nennen über die sanitären Verhältnisse unserer Einrichtung, über vorhandene Wasseranschlüsse mit Kapazität, über die Anzahl der Kinder, die bei uns wohne und deren Alter und vieles mehr.
Wir konnten all die Fragen der Regierung beantworten und sie rechtzeitig unserem Bürgeramt zukommen lassen. Aber es hat uns viel Zeit gekostet und die Besuche der Beauftragten haben uns jedes Mal wieder durcheinander gebracht. Sie kamen nicht einzeln oder zu zweit, sondern jedes Mal als Team und im Überraschungsbesuch.
Besondere Tage: Die Regierung hat ein paar Kinder unserer Kabis Oberschule eingeladen, zur Distriktverwaltung zu gehen und eine Rede zum Weltfrauentag zu halten und so wurden ein paar Kinder ausgewählt. Unter den sechs Kindern, die eine Rede hielten, bekamen unsere zwei Mädchen eine Auszeichnung für besonderen Verdienst und erhielten den ersten und den zweiten Preis.
Weltumwelttag: Der Weltumwelttag wurde von unserer Distriktverwaltung durchgeführt und so gingen ein paar unserer Kinder und nahmen daran teil. Die Veranstaltung fand zum Thema Umweltschutzbemühungen in Indien und den Erfolgen von Nichtregierungsorganisationen statt. Dies scheint Früchte getragen zu haben, denn die Kinder werden bewusster gegenüber Umweltthemen heutzutage und möchten mehr dazu beitragen, die Umwelt sauber zu halten. Sie verstehen, wie sie mehr dafür tun können, sich nützlich zu machen, um die Umwelt sauber und gesund zu halten – indem sie Bäume pflanzen, es vermeiden, Müll wegzuwerfen, zu Informationsveranstaltungen beitragen, Camps abhalten, Informationsbroschüren verteilen und öffentliche Diskussionen mit anderen führen. Eines der Projekte besteht darin, „Grüne Drucker“ zu entwickeln, die Altpapier aufbereiten, indem sie die Tinte darauf entfernen und so neues Papier herstellen. In Indien hat die Erfahrung des gewaltigen Wachstums der letzten Jahre zu einer akuten Gefahr von Luftverschmutzung und Erosion geführt. In den kommenden Jahren, da die Industrie und die Städte am Wachsen sind, werden Millionen Menschen, die jetzt in Dörfern leben, den Exzessen des Stadtlebens ausgesetzt und von ihm belastet sein. Darum müssen die Bemühungen verstärkt werden, die Umwelt zu schützen, ob in Forschung oder Bildung, nur um den Status Quo zu halten. Themengebiete, die in einem Unterrichtskurs abgedeckt wurden, sind z.B. Mikrobiologie, Wasseraufbereitung und Abfallentsorgung. Die letzten beiden genießen zunehmenden öffentliches Interesse, auch im Zuge der strengeren Kontrollen der Regierung und vermehrtem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Jeder bekommt heutzutage den Klimawandel zu spüren. Z.B. war es vor 50 Jahren noch nicht so heiß in den Nächten. Die Mädchen von uns, die an diesem Kurs teilnehmen, hatten viel davon.
Muttertag: wurde vom Wohlfahrtsbund des Distriktes in Tiruvallore organisiert. Der Lehrertag, Unabhängigkeitstag, Kindertag, Republic Day und viele andere Feste wurden gefeiert – manche in der Dorfgemeinschaft, manche in der Schule und manche bei uns im Home.
Reformationstag: Am 31. Oktober, der Reformationstag, hatten wir einen besonderen Gottesdienst an jedem Abend von 18.3 Uhr bis 19.30 Uhr mit einem besonderen Programm für die Kinder, an dem auch unsere Jungen und Mädchen teilnahmen: Singen, Rätselspiele, Theater zur Lebensgeschichte Martin Luthers und schließlich am letzten Tag des Festes einen kulturellen Abschluss. Außerdem veranstalteten wir Programme zur Bibelkunde und führten an einem Sonntag einen Test dazu durch, bei dem Kinder erste und zweite Preise bekamen.
Das Scripture Union Team (Schriftunionsteam) kam zweimal im Jahr und gab Unterricht, lehrte Lieder, führte Sketche auf und auch unsere Kinder spielten in Sketchen und Theaterstücken mit. Das Team zeigte Filme, spielte Puppentheater und verbrachte so an vier Abenden etwa zwei bis drei Stunden mit unseren Kindern. Wie jedes Jahr führten wir eine Kinderbibelwoche im Mai für zehn Tage durch. Ein paar unserer Kinder in der Mittelstufengruppe bekamen Auszeichnungen für besondere Verdienste in der Darstellung vom Generalsekretär des Ministeriums für Kinder.
Die Juniorministeriumsfeier zum 30 Geburtstag (von 1979 bis 2009) wurde in unserer Gemeinde für fast drei Tage gefeiert. Die meisten Delegierten – Leiter des Juniorministeriums der Tamil und der Arcot Lutheran Church (Lutherische Tamilische Kirche und Lutherische Arcot Kirche) und der Gebietsleiter von Tamil Nadu waren bei uns zu Gast. Der Gründer und Leiter des Juniorministeriums, Hr. Jerker aus Schweden, kam mit einer Jungendgruppe – Jungen und Mädchen – zur Feier, aber die Gruppe reiste in der Nacht wieder ab.
Juniorministerium: laufendes Da die drei Tage, der 25. bis 27. Juli, in den Ferien lagen, konnten nicht nur Kinder der Altersgruppen 12 bis 15 im Camp teilnehmen, sondern auch alle anderen Kinder über 10 Jahren. Einige Leiter von Kirchen verschiedener Konfessionen sprachen über alle möglichen Themen für die Kinder und Jugendlichen und organisierten verschiedene Programmpunkte. Das Hauptziel war es, die individuellen Potentiale jedes Kindes zu stärken und ihnen viele Dinge bewusst zu machen. Die Kinder wurden ermutigt, ihre Fähigkeiten auszubauen und versteckte Talente zu finden und so fand viel Charakterbildung statt. Nach den drei Veranstaltungen gab ich den Kindern auf, einen Essay über das zu schreiben, was in den drei Tagen besprochen worden war und wie sie darauf geantwortet hatten. Sie schrieben wie folgt: Die Wichtigkeit von Motivation und Führung wurde uns deutlich gemacht, mit besonderem Augenmerk auf die Notwendigkeit, sozial verantwortlich und aktiv zu handeln, um diesen Ort zu einem besseren Zuhause zu machen. Kulturelle Veranstaltungen sind ein guter Weg, um die Talente der Mädchen zum Vorschein zu bringen. Vor allem aber braucht es den Willen, sich für die Gesellschaft einzusetzen mit: 1) Ernsthaftigkeit 2) Fähigkeit 3) Ehrlichkeit 4) Folgsamkeit 5) Ordnung 6) Lernen 7) Führungskraft und mehr als alles 8) Disziplin. Es wurde unterrichtet, dass dies die wichtigsten Dinge sind, die ein Mädchen in ihrem Leben beherrschen sollte. Folgsamkeit bedeutet, dass sie nicht nur auf die Älteren hören sollen, sondern auch auf die, die für ein Projekt verantwortlich sind, ob als Gruppenleiter daheim oder in der Schule oder irgendwo sonst, selbst wenn sie genauso alt oder sogar jünger sind als man selber.
Die Kinder waren sehr froh, dass sie die Möglichkeit gehabt hatten, in diesem dreitägigen Camp mit dabei zu sein, dass eigentlich nur für die Altersgruppe 12 bis 15 gedacht war. Auch aus den umliegenden Dörfern nahmen Mädchen und Jungen an der Veranstaltung teil, aber manche nicht regelmäßig. Ich für meinen Teil freue mich sehr, dass diese drei Tage unseren Mädchen viel geholfen haben und ich finde, dass solche Treffen wenigstens einmal im Jahr stattfinden sollten, um den Kindern einen Auffrischkurs zu geben. Die Mädchen sollen lernen, unter Gottes Schutz und Leitung ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. So geht es im Leben.
Elternabend Es gab ein paar Probleme mit älteren Mädchen der 9. Klasse im letzten Jahr, was nicht gut war für die anderen Kinder im Heim. In dieser Situation musste ich die Eltern hohlen, um die Fälle mit ihnen zu besprechen. Ich konnte nicht bis zum zweiten Sonntag, dem regulären Elterntag, warten. Es war für die Eltern und für mich nicht leicht. Da das Geschehen gleich am Anfang entdeckt worden war, konnten wir das Problem sofort mit den Eltern und den Kindern lösen. Stück für Stück konnten die Mädchen ihren eingeschlagenen Weg ändern und sich wieder mehr auf die Schule konzentrieren und benehmen sich jetzt wieder korrekt, so wie die anderen Mädchen im Heim. Ich bin froh, dass die Eltern in solchen Fällen bisher immer mit uns zusammengearbeitet haben und richtig mit ihren Töchtern umgegangen sind, aber das war auch nur notwendig, wenn es große Probleme gab. Sonst konnten wir es immer selber regeln, wir riefen die Kinder zu uns, sprachen mit ihnen allein und konnten das Problem lösen, indem wir ihnen sagten, wie sie sich von nun an benehmen sollten.
Ziele und Themen: Abgeleitet von der Bibel heißt es: Erziehe das Kind seinem Weg gemäß, es wird nicht davon abweichen auch wenn es älter wird. (Sprüche 22.6). Deshalb lehren wir den Mädchen, anderen Gutes zu tun, die Nachbarn zu lieben, jeden Menschen zu respektieren, ehrlich zu sein, mit Entbehrung und Erschwernis umzugehen, da das Leben nie einfach ist und individuelles Potential zu entwickeln. Wir möchten erreichen, dass die Mädchen zu besseren Individuen geformt werden. Wir bieten Aktivitäten an, die bei der Entwicklung von versteckten Talenten helfen und dazu anregen sollen, über die Zukunft nachzudenken und davon zu träumen. Mit einer „Das kann ich“-Motivation, wenn sie denn vorhanden ist und in die richtige Richtung geht, würde die Zukunft der Mädchen und des ganzen Landes sonnig aussehen. Die Mädchen leben die Hälfte ihres Lebens unter den Anweisungen ihrer Eltern und den Rest unter dem Gebot von Ehemännern. Solange unsere Mädchen jedoch in unserer Obhut im Internat sind, sind wir die Eltern für sie, die sich um sie kümmern und sie auf den richtigen Pfad führen.
Medizinische Hilfe: Es hat keine ernsthaften Krankheitsfälle gegeben. Wie üblich, wenn die Kinder in die Weihnachtsferien gehen, kamen die meisten von ihnen aufgrund des Regens und dem Klimawechsel mit Schnupfen, Husten und Fieber ins Internat zurück. Aber wir konnten bei Arztbesuchen im nahe gelegenen staatlichen Krankenhaus und ein paar Mal bei Privatärzten Medikamente für die kranken Kinder bekommen. Die gegenwärtige Situation mit der nahe gelegenen TELC Apotheke ist entmutigend. Wir erhalten schon seit langem keine finanzielle Unterstützung von unserer Kirche und sind deshalb nicht in der Lage, Medikamente bereitzustellen wie zuvor. Aus diesem Grund müssen wir unsere Mädchen künftig entweder zu den Privatärzten oder zum staatlichen Krankenhaus in Tiruvallur schicken. Zwei unserer indischen Hausärzte, und zwar unsere Freunde aus Tiruvallur, kamen für einen Monat aus Amerika und boten ihre Hilfe an, indem sie kostenlose ärztliche Untersuchungen durchführten. Sie verschrieben Wurm-Behandlungen an alle Kinder und Angestellte, sodass wir die Medikamente für alle kaufen konnten. Bei den Einzeluntersuchungen ergab sich, dass alle unsere Kinder gesund sind.
Aktivitäten der Kinder: Morgen- und Abendreinigung des Campus, Gartenbewässerung, Besenherstellung aus heruntergefallenen Kokusblättern, Hilfe in der Küche (Gemüse schneiden), Geschirr waschen, dieses Jahr über mehrere Wochen jeden Tag Sammeln von Brennholz im Garten, da wir keine Gasflaschen von der Regierung erhalten hatten. Leiten von Gruppengebeten an jeden Sonntag, Beteiligung an allen Kirchaktivitäten wie z. B. Sonntagsschule, Jugend- und Juniorenklasse der Kirche usw. Am Samstag vor Palmensonntag fertigten unsere Mädchen die Dekoration aus Palmenblättern und schmückten die ganze Kirche aus. Und das sah so toll aus, dass alle aus der Kirchengemeinde unsere Mädchen lobten und würdigten: die Art und Weise wie sie die Blätter aufgehängt und die Kirche verschönert hatten, wie sie die Baumwollkapseln geschält und die Baumwolle von den Samen getrennt hatten, um die reine Baumwolle als Kissenfüllung nutzen zu können. Außerdem wurden unsere Gartenerzeugnisse in der Kirche zum Verkauf angeboten und der Erlös auf unser sogenanntes Amy Projekt-Gartenkonto gebucht. Ein Kissen wurde für 80 Rs verkauft.
Besucher/Freiwillige: 4. Besuch von Insa Bloem, ehemalige freiwillige Helferin, Frau Ute Penzel, Indien Sekretärin LMW, mit einer Gruppe der Frauenhilfe aus Leipzig, Herr Friedhelm Beyreiss und Frau Monika, Frau Dagmar Wichmann, OKE, Frau Ingrid Holse, Sekretärin für Jugendarbeit und Dr. Mirjam Lasser, Entwicklungshilfe, beide vom ELM Hermannsburg und weitere aus anderen Ländern, die Regierungsbeamten sehr oft und die Kirchenmitarbeiter ab und zu. Frau Mirjam war von März bis Juni (als Freiwillige) hier und half eine Menge in unserem Büro und auch Frau Elisabeth Thiel war für sechs Monate eine große Hilfe, besonders, da so viele Besucher das ganze Jahr über kamen und auch als die Patenelterngruppe kam. Sie halfen auch in unserem Kindergarten, unserer TELC Apotheke, in unserem Frolich Home und auch in unserer Küche beim Kochen, Abwaschen usw.
Brieffreundschaften: Seit Juni letzten Jahres (2009 – 2010) fanden unsere Mädchen fünf neue Brieffreunde, sieben der alten blieben und es gab 10 weitere Mädchen denen unsere Kinder antworteten. Das Bedeutet, bis heute haben wir 22 Brieffreundschaften. Unsere Mädchen schreiben lieber Briefe an ihre Brieffreunde, als sich auf ihre Schularbeiten zu konzentrieren. Es bereitet ihnen viel Freude, einfach nur abzuschalten, beisammen zu sitzen, zu lachen, zu plaudern usw.
Zu guter Letzt: - Höhepunkt des Jahres 2009 – 2010: Der lange und ungeduldig erwartete Tag kam endlich am frühen Morgen des 3. Februar, der Besuch der Pateneltern und unseres sogenannten „Onkel Winni“. Die Kinder waren so glücklich, ihre Pateneltern zu sehen, auch wenn sie sich gar nicht so gut in Englisch mit ihnen unterhalten konnten. Aber das gebrochene Englisch, das Lächeln, das Nebeneinandersitzen, das Spielen, das Fotos ansehen usw. und die einander gezeigte Liebe waren großartig. Die Durchführung des (gemeinsamen) Ausflugstages war erst zwei Tage vor dem Termin endgültig beschlossen, da sich die Lehrer an der Kabis Oberschule nicht bereit erklären wollten, den Mädchen frei zu geben. Die Schule ist gegenwärtig unter der Kontrolle der Regierung, und wenn herausgekommen wäre, dass die Mädchen an diesem Samstag die Prüfung nicht mitgeschrieben hätten, hätte etwas passieren können. Herr Stelle und einige Sponsoren gingen zur Schule und sprachen mit dem verantwortlichen Lehrern und erhielten die Erlaubnis, dass die Kinder doch frei bekommen konnten, um am Ausflug nach Chennai teilzunehmen. Das bedeutete dann, dass die Prüfung bis zum Montag verschoben wurde. Diese Veränderung wurde der Abteilung Bildung in Tiruvalore gemeldet. Wir warten darauf, dass unsere Kirche das Management unserer Schule wieder übernehmen kann. So konnten dann doch alle Kinder mit ihren Pateneltern nach Chennai und zu einigen bedeutenden Ausflugsorten wie Strand, Mahabalipuram, wo es viele Skulpturen gibt, St. Thomas Mount, Museum usw mitfahren. Für einige Kinder war das das erste Mal, dass sie das Meer sahen. Es war ein sehr schöner Tag, mit dem tollen Vergnügen eines schönen Eises. Am Sonntag hatten wir einen unterhaltsamen Tag bei Sport und Spiel mit allen Kindern, Pateneltern und den Familien der Patenkinder und anschließend ein leckeres Geflügel Briyani. Am nächsten Tag, dem Montag, mussten sich unsere Kinder und Mitarbeiter mit Tränen in den Augen verabschieden. Die Tage mit dem Projekt-Koordinator und den Pateneltern waren viel zu schnell vergangen.
Am Montag, dem 8. März wurde durch Herrn Ralf Groh, dem Pflegevater eines der Kinder, eine weitere Tour organisiert. 20 Kinder der Klassenstufe 7 und 8 fuhren zusammen mit fünf Angestellten nach Chennai und besuchten den Tierpark, Central Station und Dizzy World, wo die Kinder mit fast allen Spielgeräten spielten. Zuerst war es schwierig, den Vergnügungspark Dizzy World zu finden, da er (durch Herrn Groh) als Dizzy Park bezeichnet worden war. Wir erkundigten uns an mehreren Orten wo sich der Dizzy Park befindet, aber niemand kannte diesen Namen. Letzten Endes klärte uns jemand im Tierpark darüber auf, dass der Vergnügungspark nicht Dizzy Park sondern Dizzy World heißt und er erklärte uns den Weg dorthin. Daraufhin fanden wir ihn. Der Ort war so wunderschön, mit vielen großen und sehr großen Spielgeräten, gewaltig und gigantisch. Preisnachlass wurde gewährt, da unsere Mädchen Schulkinder sind und sogar in ihren Schuluniformen waren. Einige Mädchen wollten nicht aufs Karussell und einige andere nicht auf hochfliegende Schaukeln usw. gehen, da alles zu hoch war und rundherum und hoch und runter ging. Manche hatten schlechte Erinnerungen von anderen Orten mit Spielgeräten dieser Art. Die anderen Kinder vergnügten sich aber ausgiebig. Wir danken Herrn Ralf Groh und dem Paten Herrn Johannes, der seinen freundlichen Beitrag zu diesem Ausflug leistete.
Mehrzweckhalle: Es wird sehr bedauert, dass der Abriss der alten Gebäude noch nicht begonnen hat. Grund dafür: Der Bauunternehmer Herr K. Jesudas, der bereits Geld dafür erhalten hat, dass er die Renovierung der Gebäude im TELC Boys-Home in Pandur sowie den Bau des neuen Speisesaals zum Ende bringt, hat diese Arbeiten noch nicht abgeschlossen, trotz Erhalt des Geldes. Der Auftrag zum Abriss der alten Gebäude in unserem Frolich Home, zum Platz schaffen für den Bau der neuen Mehrzweckhalle, wurde (von der Kirchenleitung) auch an ihn gegeben. Es wurde angewiesen, dass der neue Auftrag nicht in Angriff genommen werden soll, bis die Arbeit im Jungen-Heim abgeschlossen ist. Herr Maher Antony wird der Bauingenieur beim Bau der Mehrzweckhalle sein und mit ihm Herr K. Jesudas (der Bauunternehmer) vor Ort, der Leute aus der Umgebung einstellt. Das ist der einzige Grund für die Verzögerung im Abriss der alten Gebäude und im Start des Neubaus der Mehrzweckhalle.
Aber ich habe inzwischen eine Erinnerung an den Bischof geschrieben und Kopien davon an die Kirchenbeamten. Und der Bischof wird den neu ernannten Chef-Ingenieur zur Kontrolle zur Baustelle im Boys Home schicken. Vom 5. bis 7. Mai gab es Neuwahlen (der TELC Kirchenleitung) und die neuen Vorstandsmitglieder werden dann für die nächsten drei Jahre in allen Vorständen eingesetzt. Wenn der neue Ingenieur (von der Kirche) kommt, um die unfertigen Gebäude des Jungen Heims zu inspizieren, werde ich ihm auch unsere alten Gebäude zeigen, die bald abgerissen werden sollen. Ich weiß nicht, ob der neue Kirchenrat Herrn Maher Antony auswechseln wird oder ob er weiterhin der Ingenieur für unseren Mehrzweckhallenbau bleiben wird. Darauf muss ich noch warten.
Wir alle erwarten den Beginn des Baus der neuen Mehrzweckhalle.
Zusammenfassung: Ich danke Gott, dass Er es uns ermöglicht hat, das inzwischen fünf Jahre alte „Amy Projekt“ (von August 2004 an) zu führen. Wir fingen mit fünf Mädchen an, dann sechs und heute sind es 63 Kinder, mit der liebevollen Unterstützung unserer Pateneltern. An dieser Stelle muss Herr Stelle, ob er es mag oder nicht, hervorgehoben werden. All seine selbstlosen Dienste für unser Projekt, die Zeit, die er aufgebracht hat für die Vorbereitung von Besuchen von Pateneltern, Treffen, Newslettern, Verteilung von Briefen, für das Einberufen der Patentreffen usw. Die Kraft, die schlaflosen Nächte, alles was er zurückstellen musste, um all die Arbeit für unser Amy Projekt zu tun, sein Engagement und seine Liebe für unser Amy Projekt und all die Arbeit, die er systematisch all diese Jahre getan hat. Für alles das schätze und danke ich ihm ganz herzlich im Namen unseres Amy Projekts. Möge unser Herrgott bei ihm sein, ihn und seinen Dienst reichlich segnen, wie auch all jene, die ihm helfen, unser Amy Projekt zu führen, zum Wohle unserer Kinder im Frolich Home. So lasst uns den Herrn mit einem freudigen Gedanken preisen, da er gut ist, seine Barmherzigkeit andauern soll, immer treu, immer gewiss.
Nochmals danke ich Euch allen im Einzelnen für Eure Unterstützung, Gebete und finanzielle Hilfe und die Liebe, die Ihr Eurem Patenkind entgegenbringt.
Frolich Home, 14.05.2010
Raja Manohara
Übersetzung: W.Stelle / M.Ibold / A.Ehrhardt
Pateneltern gesucht!
In 2010 haben wir wieder die Möglichkeit 10 neuen Kindern die Chance auf eine Aufnahme in unser Internat zu geben. Mit (ungeplanten) Abgängen, bereits in Klasse 10, kann sich diese Zahl noch erhöhen. Der Schuljahreswechsel findet in Tamil Nadu im April eines jeden Jahres statt.
Eine Patenschaft kann für 17,50 Euro im Monat übernommen werden - und sorgt dafür, dass alles Notwendige für unsere Mädchen abgedeckt ist.
Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung: amy.carmichel@web.de. Mein Name ist Winfried Stelle, ich bin der Koordinator der Arbeit in Deutschland. Die Arbeit für "Amy Carmichel" erfolgt ehrenamtlich - und völlig unentgeltlich.
Mehr Informationen zum Thema Patenschaft gibt es unter diesem Link, hier ist auch der Download eines Patenschaftsantrages möglich.
Spendenanliegen: (Stand: Juni 2010)
Es soll künftig ein Fördertopf zur Absicherung der Studienkosten für unsere Schulabgänger geschaffen werden. Im Jahr 2009 waren die ersten Amy-Kinder regulär mit Abschluss Klasse 12 (Abitur) fertig mit der Schule und einige von ihnen nutzen die Möglichkeit ein Studium aufzunehmen, 2010 waren es acht, nun werden jedes Jahr weitere folgen. Die Studienkosten können sich, je nach Studienplatz und Einrichtung, auf 2.000 Euro oder mehr belaufen (Lehrerausbildung = 1.300 Euro, Krankenschwester = 2.250 Euro). Das sind Beträge, die können weder die Familien unserer Kinder, noch manche der Paten voll aufbringen. Eine allgemeingültige Gesamtsumme hierfür kann ich nicht angeben, da die Zahl der Studienanfänge und die anfallenden Kosten von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich sein werden, aber alle Studienanfänger der kommenden Jahre sollten ihre Ausbildung auch wirklich finanziell abgesichert durchführen können (siehe oben). Bei Spenden dafür bitte "Studienkosten" angeben.
Link: aktueller Stand Studienkosten / Bedarf
Die Arbeit hier in Deutschland ist über die Jahre stark angestiegen, wie auch die Zahl der über das Projekt betreuten Kinder. Dies hat dazu beigetragen, dass auch die Ausgaben z.B. für Porto und Bürobedarf sich erhöht haben - wie auch das Porto für Auslandsbriefe, sofern sie nicht im Standartformat bis 20 Gramm liegen. Gegen 300 Euro im Jahr sind hierfür eine hilfreiche Sache. Bei Spenden dafür bitte "Büro" vermerken.
Vielen Dank an alle, die Geistesgaben oder Geld spenden werden - oder schon etwas zur Unterstützung beigetragen haben!
Für Fragen zu unserer Projektarbeit Art stehe ich Ihnen gern zur Verfügung:
Kontakt per e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder telefonisch: 036374-21258 (Winfried Stelle, Projektkoordinator Deutschland, "Amy Carmichel - Hilfe für Kinder in Indien").
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Weitere Informationen: (Stand: Juni 2010)
Indienabende sind auf Anfrage möglich (bitte rechtzeitig vor dem gewünschten Datum bei mir melden!) unter e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder Tel.: 036374-21258 (beides Winfried Stelle).
Terminvorschau:
Dienstag, 8.Juni 2010, 19.00 Uhr - Reisebericht von der Patenreise (Amy-Projekt) nach Indien im Frühjahr 2010 (Film), Ort: Gemeindezentrum St.Nicolai in Weißensee/Thür.
Herbst-Vorschau: Am 21. und 22. September 2010 werden zwei Veranstaltungen, in Zusammenarbeit mit einem unserer Paten, im Grossraum Dresden stattfinden. Am 21.9. sind wir in der Drogenmühle Heidenau (Projektvorstellung, Reisebericht + indisch Essen), am 22.9. im Haus der Kirche (Dreikönigskirche) in Dresden selbst.
Vorschau 2011: Amy-Patenreise vom 20.-30.Oktober 2011 - Voranmeldung möglich: amy.carmichel@web.de
Der Rundbrief für August/September wird voraussichtlich Anfang August 2010 erscheinen.
Die nächste Überweisung nach Indien erfolgt Ende Juli / Anfang August 2010.
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Printversion des aktuellen Rundbriefes (PDF)
Printversion des aktuellen Jahresberichtes aus Pandur
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