„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien ______________________________________________________________________________ Willkommen in unserem Internat!
Auf dieser Seite können Sie einen kleinen Einblick in unseren Alltag erhalten – und uns auch ein Stück via Video erleben.
Das „Frolich Home“ liegt in Pandur, ganz im Süden Indiens. Unser Bundesstaat heißt Tamil Nadu, Chennai (ehemals Madras) ist die Hauptstadt. Zur Übersichtskarte bitte hier klicken. Das sind wir fast alle (wirklich alle auf ein Bild klappt leider nie... ):
Link: Einzelportraits der Amy-Kinder (Portraitfotos)
Unser Internat heißt „Frolich Home“ (benannt nach einer deutschen Missionarin, die Miss Frölich hiess) und ist Heimat für etwa 90 Mädchen zwischen 5 und 18 Jahren. Seit 2006 war unser Internat an der Grenze seiner Aufnahmekapazität. Wir waren einfach zu viele für unser Internatsgebäude. Deshalb wurde von unserer Heimleitung ein Erweiterungsbau geplant. Dieser konnte nun im Oktober 2015 endlich in Betrieb genommen werden. Dazu war sogar extra der Bischof zu uns ins Internat gekommen - und einige unserer Paten waren auch mit dabei.
In den zurückliegenden Jahren haben eine Reihe von uns die Schule erfolgreich abgeschlossen und auch dieses Jahr gibt es wieder einige Schülerinnen, die ihre Schulausbildung abgeschlossen haben. Dadurch konnten doch auch immer wieder einige Neue Aufnahme im Internat finden. In diesem Jahr waren es bisher 26. Das ist schön.
Toll ist auch, dass eine unserer ehemaligen Internatsschülerinnen vor einigen Jahren ihren Master-Abschluss gemacht hat - und zwar in einem technischen Bereich: Elektrotechnik/Elektronik! Sie arbeitet jetzt schon länger als Dozentin in einem technischen College. Einige andere Mädchen sind inzwischen in einem Bachelor-Studiengang, manche haben sogar ein Master-Studium begonnen.
Leider gibt es auch immer wieder einige, die ihre Prüfungen nicht bestanden haben (die meisten holen diese aber nach!).
Es kommt immer einmal vor, dass eine von uns nicht mehr hier bleiben darf. Meist wollen die betreffenden Mädchen das gar nicht so, sondern irgendjemand aus ihrer Familie. Doch unsere Heimleitung ist dann trotzdem auch weiter um die betreffenden Kinder bemüht...
Zum Amy-Projekt gehören jetzt 78 Schulmädchen (Stand: 03.10.2017). Dazu kommen aktuell 28 Studenten. Das sind ehemalige Schülerinnen, die nach ihrem Schulabschluss eine Fachschulausbildung machen, einige davon nun sogar mit Master-Abschluss. Es gibt inzwischen z.B. Studentinnen für Mathematik, Chemie, Computer-Anwendungen, BWL, Medizin-Technik, künftige Krankenschwestern, Hebammen, Altenpflegerinnen... Es gibt unter den Studenten auch 3, deren Studium über unser Projekt finanziert wird, die aber zuvor keine Internatskinder waren (eine junge Dame und zwei junge Männer). Sie werden Mikrobiologin, Bauingenieur und Ingenieur für Maschinenbau. Alle Studenten werden durch Paten und über unsere Stiftung in Indien, die Amy-Foundation abgesichert.
Die größeren von uns gehen in dem nahe gelegenen Kabis-Gymnasium zur Schule, die kleineren sind noch in der TELC Grundschule in Pandur.
Viele von uns stammen aus so armen Familien, dass sich unsere Eltern eine abgeschlossene Schulausbildung ihrer Kinder normal nicht leisten könnten (und schon gar nicht der Töchter!). Deshalb sind wir froh darüber, dass viele von uns ihren Aufenthalt im Heim und die Ausgaben für die Schule über Patenschaften finanziert bekommen können. Unsere Pateneltern wohnen in allen möglichen deutschen Regionen, aber zum Teil auch in anderen europäischen Ländern - und ganz toll dabei ist - wir haben auch Kontakt zu ihnen!
Ach ja: Wir haben inzwischen auch eine Reihe von Brieffreundinnen in Deutschland. Sie sind so alt wie wir und gehen an ganz verschieden Orten in die Schule, wie Blankenburg im Harz, Gotha - oder in Kölleda. Das Brieffreundschaftsprojekt ist eine schöne Sache - und die Blankenburger haben uns 2011 auch schon einmal besucht (Reisebericht GaT Blankenburg / PDF-Datei, ca. 15 MB) - und im November 2012 war eine Gruppe von uns in Deutschland, was gar nicht so einfach war (Reisebericht der Deutschland-Gruppe / Bilder)...
Und wir haben noch einen Freund in Deutschland. Das ist unser lieber T.Spider. Eigentlich ist er ja ein Tiger und stammt hier aus Indien.
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Ohne Einrichtungen, wie das „Frolich Home“ hätten viele der Kinder, besonders die Mädchen auf den abgelegenen Dörfern, höchstens die Chance bis zur 4. oder 5. Klasse eine Schule zu besuchen (manche nicht einmal das), da die Eltern meist als Tagelöhner arbeiten und nur sehr wenig verdienen. Die Kinder sind dann schon recht früh gezwungen für ihre Familien Geld mit zu verdienen, auch Kinderhochzeiten sind immer noch ein Problem im ländlichen Indien (wenn auch offiziell verboten).
Die Mädchen im Internat singen und tanzen gern. Gesang und Trommelspiel gehören auch zu fast jeder Gebetszeit dazu.
Das Schuljahr in Indien geht von Anfang Juni bis Anfang April. Im April und Mai (das sind die heißesten Monate im Jahr, mit Temperaturen, die schon einmal bis an die 45° Celsius gehen können!) sind 6 Wochen große Ferien.
Zur Gesamteinrichtung in Pandur gehören, neben dem Mädcheninternat (einst konzipiert für etwa 70 Mädchen), ein Kindergarten für die Dorfkinder, eine Nähschule (Berufsausbildung für bis zu 20 junge Damen aus der Region) und seit August 2006, das 2004 geschlossene - und nun wieder eröffnete Boys-Home (für aktuell 50 Jungen). Die Sanitätsstation, die über viele Jahre die Gesundheitssorge vom Projekt und für das Dorf abgesichert hat, musste leider vor einigen Jahren geschlossen werden.
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Der Tag im Frolich Home (Mädcheninternat):
- 5.30 Uhr Wecken / Aufstehen / nach dem Waschen Arbeiten im Objekt (Säubern der Zimmer, Aufräumen, Hofsäuberung, Wäschewaschen – per Hand = es gibt keine Waschmaschine) - Der Tag in Pandur (mp4-Video / 8 Min. / 26,6 MB) - 7.00 Uhr Morgengebet (bis 7.30 Uhr) - 8.30 Uhr Frühstück - 8.45 Uhr Start zur Schule (ca. 1,5 km) - 9.30 Uhr Start des Unterrichtes (ab 9.00 Andacht aller Schüler auf dem Schulhof) - 12.00 – 13.30 Mittagspause (die Internatsschüler gehen im Internat zum Mittagessen, da es zur Zeit keine Schulspeisung mehr gibt) - 13.30 – 17.00 Uhr 2.Unterrichtseinheit - Gegen 17.15 Uhr sind alle auf dem Campus zurück. Für den Nachmittag sind Gartenarbeit und Freizeit im Plan. - Ab 18.30 Uhr sind Englischkurs, Flötenkurs oder andere Angebote möglich - 19.30 Uhr Abendgebet - 20.00 Uhr Abendessen – danach Lernen / Selbststudium / freie Zeit - 22.00 Uhr Nachtruhe (spätestens)
Pandur ist für indische Verhältnisse ein kleines Dorf mit nur einigen tausend Einwohnern. Es liegt ganz im Süden Indiens in der Nähe von Chennai (früher Madras). Das ist eine Region in der es schon sehr früh Christen gab, da der Apostel Thomas (der "ungläubige Thomas" aus der Apostelgeschichte) in der Gegend missioniert hat. In Indien und auch in Tamil Nadu sind die meisten Leute hinduistischen Glaubens. Aber gerade im Süden gibt es durch das frühe Wirken von Missionaren (auch der Apostel war ja ein solcher) auch viele Christen. Um 20 % der Bevölkerung gehören hier in einigen Regionen einer christlichen Glaubensrichtung an.
Gottesdienste sind Freitag 18.00 Uhr und Sonntag 8.30 Uhr. An den Sonntagen erfüllt ab 5.00 Uhr morgens christliche Musik aus der Verstärkeranlage der Kirche die Straßen des Dorfes, damit auch der letzte im Ort zum Gottesdienst gerufen wird – und mancher Gast aus Deutschland kann es kaum glauben: obwohl unsere Kirche nicht gerade klein ist, zum Gottesdienst am Sonntag reicht der Platz in ihr nicht aus! Ein normaler Gottesdienst ist übrigens zwischen 1,5 und 3 Stunden lang, eine Predigt zwischen 30 und 50 Minuten. Lieder werden viele gesungen die ursprünglich aus Deutschland stammen (natürlich in tamilischer Übersetzung), es gibt aber auch eigene Tamilische. Sonntags ist neben dem Gottesdienst am Morgen 14.30 – 17.00 Uhr Sonntagsschule für die Kinder. Es gibt aber noch eine ganze Reihe weiterer regelmässiger Angebote der Kirchgemeinde.
Die Gemeinde ist ev.-lutherisch. Die Kirche geht auf das Wirken deutscher Missionare zurück. Der Gottesdienst ist aber sehr von der schwedischen Kirche geprägt, da diese von 1919 – 1955 die Aufgaben der Ev. Lutherischen Mission (Leipzig und Hermannsburg) übernommen hatte. Die eigenständige Tamilisch Evangelisch Lutherische Kirche (TELC) gibt es seit Anfang des 20.Jahrhunderts. Pandur und die Missionsstation gehen auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück.
Mehr Geschichtsinformationen: Pandur / allgemein
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