EINFÜHRUNGEN:
Iddly und Thosai
(Dosai) /
Biriyani /
Raita
DIE
GERICHTE :
Iddly /
Thosai /
Gemüse-Biriyani /
Lamm-Biriyani
/
Chutney
Die südindische Küche ist von Haus aus extrem scharf
oder sehr süß für den durchschnittlichen europäischen Gaumen.
Chili ist ein sehr beliebtes Gewürz – und vor Ort
unterscheidet man eigentlich nur „hot“ (mit Chili) und „sweet“ (ohne
Chili). - Auch „Süßigkeiten“ können somit durchaus scharf sein!
Grundnahrungsmittel ist Reis. Es
wird sehr viel Gemüse gegessen (als Beilage, Hauptspeise oder in den
vielfältigen Chutneys bzw.
Curries (was eigentlich als Begriff nur „Beilage“
oder „Soße“ bedeutet) verarbeitet.
Fleisch kann sich der Normalbürger
kaum leisten, es gehört aber durchaus zu einem Festessen dazu. Typisch sind:
Huhn, aber auch Lamm/Hammel, Ziege oder (meist in Hindufamilien) Schwein.
Auch Fisch wird gern gegessen.
Das Grundgericht mit der Soße ist
oft identisch (z.B. bei „Masala“) und nur die gereichten Beilagen von
Gemüse bis Huhn oder Fisch variieren.
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Hier einige Gerichte, die sehr
beliebt sind: (Mengenangaben für ca. 4 Personen)
Iddly und Thosai: (typische
Gerichte zum Frühstück oder zur Teatime)
Zum Frühstück in Südindien sind
das Hühnerei in verschiedensten Variationen genauso obligatorisch, wie
Iddly (das sind gekochte Reisküchlein) oder Thosai (südindische
„Eierkuchen“). Zu beiden Gerichten werden die verschiedensten
Soßen / Tunken / Chutneys zum Eintunken gereicht.
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Iddly:
ZUTATEN:
1½ Tassen
Vermicelli (dünne Reisnudeln)
½ Tasse Semolina (Gries)
2 Tassen Saure Sahne
2-3 grüne Chilies kleingehackt und
die Kerne entfernt
zermahlene Curryblätter
2-3 getrocknete kernlose Chilies
ein kleines Stueck fein gehobelter
Ingwer
1½ - 2 zerkleinerte Cashewnüsse
(oder mehr oder weniger, je nach Wunsch)
1½ Esslöffel Channa Dhal (indische
gelbe Linsen)
¼ Teelöffel Backpulver
Salz nach Geschmack
2-3 Esslöffel Öl
Wasser, falls benötigt
Hing Pulver (ist das
Asafetidpulver, siehe unter Zubereitung)
ZUBEREITUNG:
1 Die Nudeln
und den Gries separat in 2 Esslöffel Öl braten bis sie schön braun sind -
zur Seite stellen und abkühlen lassen.
2
Erhitze den Rest
des Öls und brate die grünen Chilies, Senfkörner, Curryblätter,
die getrockneten Chilies und das Asafetidapulver (ein indisches Gewürz -
auch Stinkasant oder Teufelsdreck genannt) und Linsen.
3 Cashewnüsse
dazugeben wenn die Gewürze und Linsen anfangen braun zuwerden und die
Mischung weiterbraten bis sie braun wird.
4
Vom Feuer
nehmen und die Vermicelli und Gries dazugeben.
5
Die Saure
Sahne schlagen, Backpulver, die Vermicelli und Griesmischung
dazugeben. Salzen. Nochmals rühren und stehen lassen.
6
Die
Iddlyformen einfetten und die Mischung eingießen. Die Formen mit der
Mischung für 8 – 10 Minuten in einem Topf Dampfgaren. Für ein paar Minuten
abkühlen lassen und dann die Iddlys aus den Formen entfernen.
7
Hat man
keine Iddlyformen zur Hand kann man folgendes versuchen: den Teig etwas
fester anmixen und zu kleinen flachen Knödeln (ähnlich Hefeklößen) formen
und in einem Topf 8 – 10 Minuten Dampfgaren.
Mit
Kokosnuss Chutney, Sambar oder anderen
Soßen
servieren. Das Gericht wird normal zu Frühstück oder Tea Time gereicht.
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Thosai
ZUTATEN:
6 Tassen halbgekochter Reis
2 Tassen Black Gram Uzhunnu - ist eine kleine schwarze Bohne
1 Teeloeffel Fenugreek -
Bockshornklee
Salz
Oel
ZUBEREITUNG:
1 Reis,
Bohnen und Fenugreek zusammen für 2 Stunden in kalten Wasser einweichen
2
Für 30
Minuten Mahlen - dabei ständig Wasser dazugeben
3
Salzen
4
Rühren -
der Teig sollte halb fest sein
5
Über Nacht
zum aufgehen stehen lassen
6
Einen
Löffel des Teiges in eine geölte Pfanne tun (eine dickere Schicht schmeckt
besser). Einen Teelöffel Öl auf die Ecken des Pfannkuchens
gießen, umdrehen und von der anderen Seite braten, bis alles goldbraun ist
Zu Thosai
reicht man am Besten Onion-Chutney, aber auch andere
Chutneys sind möglich. Das Gericht ist typisch zum Frühstück.
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Biriyani:
(typisches
Festessen)
Biriyanis gehören zu den nahrhaftesten
und exotischsten Gerichten der indischen Küche. Milch, Sahne, Nüsse und
Trockenfrüchte - als Zutat kann alles verwendet werden. Die folgenden Rezepte
stellen einige einfache, relativ harmlose Varianten dieses Gerichts vor
- in Geschmack und Aroma sind
sie das reine Vergnügen.
Ein Biriyani gehört fraglos
zu den „Königinnen“ der indischen Reisgerichte.
Biriyanis sind bekannt für
ihre Nahrhaftigkeit – und zu einem Biriyani werden kaum Beilagen benötigt.
Man reicht allenfalls ein kühles, einfaches
Raita
(eine Art Jogurt-Dressing), hübsch garniert mit knackigem Gemüse, oder
Fleisch-, Fisch- oder Gemüse-Kebabs dazu.
Wenn Biriyani im Topf
serviert wird, bitte den Servierlöffel tief hinein stechen, so dass er den
Boden berührt und die Schichten durchschneidet. Dann alle drei Schichten
vorsichtig heraus heben und den Reis fächerförmig von der Mitte bis zum
Tellerrand verteilen.
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Gemüse-Biriyani mit Linsen:
ZUTATEN
125 g braune oder grüne Linsen
4 El pflanzliches Ghee* oder Öl
2 Zwiebeln, geviertelt und in Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, gepreßt
2,5 cm Ingwerwurzel, feingehackt
1 Tl gemahlene Gelbwurzel (Kurkuma)
½ Tl Chilipulver
1 Tl gemahlener Koriander
2 Tl gemahlener Kreuzkümmel
3 Tomaten, gehäutet und gehackt
1 Aubergine, geputzt und in 1 cm große Würfel
geschnitten
1,75 l kochende Gemüsebrühe
1 roter oder grüner Gemüsepaprika, entkernt und
gewürfelt
350 g Basmati-Reis, gewaschen, abgetropft und 30
Minuten in kaltem Wasser eingeweicht
125 g grüne Bohnen, geputzt und halbiert
250 g Blumenkohlröschen
125 g Champignons, in Scheiben geschnitten
60 g ungesalzene Cashew-Kerne
ZUM GARNIEREN
3 hartgekochte Eier
Korianderblätter (Cilantro)
* Ghee ist ein indisches Bratfett und ähnelt geklärter
Butter. Es verleiht den Speisen einen leicht nussigen Geschmack und kann
stark erhitzt werden ohne anzubrennen. Falls Ghee nicht erhältlich ist,
kann man mit einer Mischung aus Sonnenblumenöl und Butter einen ähnlichen
Effekt erzielen (das Öl verhindert das anbrennen der Butter).
1
Linsen
unter fließendem kalten Wasser waschen und abtropfen lassen. Ghee oder Öl
in einem Topf erhitzen, Zwiebeln hineingeben und 2 Minuten dünsten.
Knoblauch, Ingwer und Gewürze hinzufügen und bei schwacher Hitze l Minute
braten; häufig umrühren.
2
Linsen, Tomaten,
Aubergine und 600 ml der Brühe unterrühren. Topf mit einem Deckel
verschließen und bei schwacher Hitze 20 Minuten köcheln lassen.
Gemüsepaprika zugeben und weitere 10 Minuten kochen, oder bis die Linsen
weich sind und die gesamte Flüssigkeit aufgesogen haben.
3
Reis
abtropfen lassen und zusammen mit der restlichen Brühe in einen weiteren
Topf geben. Aufkochen lassen. Dann grüne Bohnen, Blumenkohl und Champignons
hinzufügen und mit geschlossenem Deckel bei schwacher Hitze 15 Minuten
kochen, oder bis Reis und Gemüse weich sind. Von der Herdplatte nehmen und
10 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen.
4 Linsenmischung
und Cashew-Kerne zum Reis gebei und leicht unterheben. Auf eine vorgewärmte
Servierplatte häufen und mit geachtelten Eiern und Koriander garnieren.
Heiß servieren.
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Lamm-Biriyani:
ZUTATEN
250 g Basmati-Reis,
gewaschen und 30 Minuten in kaltem Wasser eingeweicht
½ Tl Salz
2 Knoblauchzehen, geschält,
aber ganz belassen
2,5 cm Ingwerwurzel,
gerieben
4 Gewürznelken
½ Tl schwarze Pfefferkörner
2 grüne Kardamomkapseln
1 Tl Kreuzkümmelsamen
1 Tl Koriandersamen
2,5 cm Zimtstange
1 Tl Safranfäden
50 ml lauwarmes Wasser
2 El Ghee
2 Schalotten, in Scheiben
geschnitten
½ Tl gemahlene Muskatnuss
¼ Tl Chilipulver
500 g Lammfleisch ohne
Knochen, in 2,5 cm große Würfel geschnitten
180ml Naturjoghurt
30 g Sultaninen
30 g Mandelblättchen,
geröstet
1
Einen großen
Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Reis hineingeben und 6 Minuten kochen
lassen. Abgießen und beiseite stellen.
2
Knoblauch,
Ingwer, Gewürznelken, Pfefferkörner. Kardamomkapseln, Kreuzkümmel,
Koriander und Zimt zusammen mahlen.
3
Safran in
lauwarmem Wasser einweichen und beiseite stellen. Ghee in einem großen Topf
erhitzen und Schalotten hineingeben. Goldbraun anbraten. Dann die
Gewürzmischung zusammen mit Muskatnuss und Chilipulver hinzufügen, l Minute
umrühren und das Lammfleisch untermengen. Von allen Seiten gleichmäßig
bräunen.
4 Joghurt
unterrühren, Sultaninen dazugeben und zum Köcheln bringen, 40 Minuten
kochen lassen, dabei gelegentlich umrühren.
5 Den Reis
vorsichtig pyramidenförmig auf die Sauce häufen. Safranwasser in Linien
über den Reis träufeln. Topf mit einem sauberen Küchenhandtuch zudecken und
mit einem Deckel verschließen. Temperatur auf schwache Hitze reduzieren
und 10 Minuten kochen. Deckel und Küchenhandtuch abnehmen und zügig mit dem
Stiel eines Holzlöffels 3 Löcher in den Reis bis hinunter zur Sauce
stechen, jedoch ohne die Sauce zu berühren. Topf wieder mit Handtuch und
Deckel bedecken und 5 Minuten ziehen lassen.
6 Deckel und
Küchenhandtuch abnehmen, Reis mit einer Gabel etwas auflockern und mit
gerösteten Mandeln bestreuen.
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Viel Spaß beim Ausprobieren!
Original wird in Südindien
übrigens mit den Fingern gegessen, man benutzt dazu allein die rechte Hand
(die linke ist anderen Dingen vorbehalten). Als Tischgeschirr dient
traditionell ein Bananenblatt (das, wenn man satt ist zusammengeklappt wird
– sonst gibt es immer weiter „Nachschlag“!). Im Internat wird normal
Blechgeschirr verwendet.
Die gängigsten Getränke sind pures
Wasser und schwarzer Tee mit sehr viel Milch und Zucker, zur
„Zwischendurch“ - Erfrischung ist Kokosnusswasser (das Fruchtwasser der
Kokosnuss) sehr beliebt – und praktisch überall kostenlos zu erhalten. Man
muss nur eine Kokosnuss pflücken (lassen) und mit einem großen Messer
aufschlagen...
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