„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien _______________________________________________________________________
Liebe Pateneltern, Freunde und Förderer des Patenschaftsprojektes,
heute einmal nur einige wenige Informationen aus meiner eigenen „virtuellen Feder“ vorab.
Zu Beginn die wichtigsten Sachen in aller Kürze:
Ihre/Eure Weihnachtsgaben für die Kinder bitte bis Anfang Dezember auf das Patenschaftskonto überweisen, damit das Geld auch tatsächlich eine Chance hat, bis Weihnachten in Pandur anzukommen (in Indien sind ab Dezember bis in den Januar hinein eine Vielzahl von Feiertagen). - Link zu den Kontodaten
Im Zeitraum bis Juli 2009 sind wir durch die rege Übersetzungshilfe der damaligen Freiwilligen Mirjam Ibold sehr verwöhnt worden. Leider steht uns dieser „Sonderservice“ nun nicht mehr zur Verfügung. Bitte Briefe nach Pandur jetzt wieder ausschliesslich in englischer Sprache!
Seit dem letzten Rundbrief ist eine neue Patenschaft entstanden, eine weitere im Entstehen. – Ein herzliches Willkommen an die Paten!
Für unseren geplanten Erweiterungsbau fehlen uns lediglich noch 736,18 Euro von den insgesamt 12.000,00 Euro (Stand: 30.September 2009) – Dank an alle, die dazu beigetragen haben!
In Pandur ist immer etwas los. Oft sind es Veranstaltungen der Kirchgemeinde. Aber das Team des Frohlich Home ist immer voll mit eingebunden, sowohl im Programm, wie auch bei der Verpflegung der Gäste oder ihrer Unterkunft. So ist dieser Tage das 30-jährige Bestehen der kirchlichen Jugendgruppe zu feiern und dazu auch eine grössere Gruppe aus der schwedischen Partnerkirche zu Gast. Zuvor gab es Besuche und Veranstaltungen unterschiedlicher Art, auch einige Treffen im Zusammenhang mit den Bauvorhaben. Der Speisesaal im Boys-Home ist leider immer noch nicht vollendet, da strittige Fragen, trotz mehrer Anläufe dazu, nie vollkommen geklärt werden konnten. So war nun auch vor einigen Wochen Bischof Martin selbst vor Ort, um sich ein eigenes Bild zu machen. Er hat versprochen, sich für eine baldige Lösung einzusetzen, hat aber auch noch einmal betont, dass der Neubau im Mädcheninternat erst nach dem Abschluss der Arbeiten im Jungen-Heim begonnen wird – also heisst das für uns erst einmal noch Geduld wahren.
Die meisten der Mädchen, die ihre 10.Klasse-Prüfungen nachholen mussten, haben dies inzwischen mit Erfolg getan – und eine Schülerin, die ihre Schulausbildung abgebrochen hatte, ist inzwischen (nach bestandener Nachholprüfung Klasse 10) wieder ins Internat zurückgekehrt.
Eine neue Praktikantin ist seit Anfang September in Pandur. Sie ist ausgebildete Krankenschwester und somit eine grosse Hilfe in der Krankenstation. Leider sind ihre Englischkenntnisse (noch) nicht sehr gut. Aber das wird sich bestimmt von Woche zu Woche bessern.
Soviel für diesmal von mir. Ich möchte nun an Mirjam Ibold „übergeben“, die den folgenden Beitrag für diesen Rundbrief dankenswerter Weise geschrieben hat.
Mit vielen Grüssen,
Winfried Stelle - Projektkoordinator „Amy Carmichel“
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Liebe Paten, Förderer und Freunde von Pandur,
mein Name ist Mirjam, ich bin vom letzten März bis Ende Juli als Freiwillige in Pandur gewesen. Eigentlich sollte ich zwölf Monate in dem Bundesstaat Orissa weiter im Norden Indiens in einer Entwicklungsorganisation verbringen, aber aufgrund von Bedrohungen für die dortigen Christen habe ich im März meinen Einsatzort gewechselt. Ich bin sehr froh, dass ich nach Pandur gekommen bin, und glaube, einen schöneren Ort gibt es in Indien für eine Freiwillige nicht. Da viele von Ihnen nicht die Möglichkeit haben, das Internat und die Patenkinder persönlich zu besuchen, möchte ich Ihnen ein wenig aus meinem goldenen Erfahrungsschatz berichten.
Gleich in den ersten Tagen, die ich in Pandur sein durfte, ist mir aufgefallen, wie anders sich die Kinder dort von denen verhalten, die ich bisher in Orissa kennen gelernt hatte. Die Kinder im Frolich Home waren ausgelassener, kamen sofort auf mich zu, stellten Fragen und erzählten. Ich glaube, dass dies im Wesentlichen an der Leiterin des Heimes, Ms. Manohara, liegt. Sie selbst ist von einer Irin erzogen worden, bei ihr in der Einrichtung zählen Mädchen und Jungen gleichermaßen, bei ihr wird kein Kind geschlagen, wie es oft in anderen Schulen und Heimen der Fall ist. Einer Erziehung wie diese ist in Indien eine Seltenheit. Gerade im Umgang mit den jüngeren Kindern bringt Ms. Manohara viel Geduld auf. Einmal haben wir ein neues Mädchen wegen Heimweh für ein paar Tage wieder zu seinen Eltern geschickt. Der Vater erzählte uns, er würde seine Tochter täglich schlagen, damit sie wieder ins Frolich Home geht. So etwas kommt im Internat nicht vor. Ms. Manohara hat dem Vater verboten, seine Tochter weiter zu schlagen. Die Kinder freuen sich immer sehr über Besuch und Kontakte nach Deutschland. Fast alle Mädchen haben Pflegeeltern, worüber sie sich sehr freuen. Ich glaube, dass die Kinder sehr an diesem Patenschaftsprojekt wachsen können. Sie können zwar selbst niemals nach Deutschland fahren, wissen aber aus Briefen, wie es hier bei uns aussieht. Sie selber werden meistens verheiratet, wenn sie die Schule beendet haben. Aber sie wissen, wie Mädchen und junge Frauen in Deutschland leben. In meiner ersten Woche in Pandur kamen eines Abends ein paar Mädchen zu mir und fragten begeistert, ob ich einen Freund hätte. Andere Freiwillige hatten ihre Partner auch schon mal mitgebracht. So etwas verändert das Lebensbild der Mädchen, und ich habe die Hoffnung, dass sie ihren eigenen Töchtern einmal mehr Freiheit lassen werden. Und nicht zu letzt hat sich schon so manches Mädchen entschlossen, für den Kontakt zur Pflegemutter oder zum Pflegevater die Klasse doch noch zu wiederholen und nicht die Schule abzubrechen. Nach allem, was ich in Orissa erlebt habe, war es für mich eine Wonne, in die Familie Frolich Home eingebunden zu sein. Am schönsten und traurigsten waren dabei die letzten Wochen, als die Kinder oft zu mir kamen und bettelten, ob ich nicht noch bleiben und wann ich wiederkommen könne. Ich weiß, als armes Kind aus einer armen Familie in Indien kommt man sich leicht wertlos und von der Welt vergessen vor – und ich danke Ihnen allen, die Sie Malar, Sasi, Kamatchi und allen anderen zeigen, dass sie wichtig sind.
(Mirjam Ibold)
Pateneltern gesucht!
Eine Patenschaft kann für 17,50 Euro im Monat übernommen werden - und sorgt dafür, dass alles Notwendige für unsere Mädchen abgedeckt ist.
Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung: amy.carmichel@web.de. Mein Name ist Winfried Stelle, ich bin der Koordinator der Arbeit in Deutschland. Die Arbeit für "Amy Carmichel" erfolgt ehrenamtlich - und völlig unentgeltlich.
Mehr Informationen zum Thema Patenschaft gibt es unter diesem Link, hier ist auch der Download eines Patenschaftsantrages möglich.
Spendenaufruf für einen
Erweiterungsbau für das Frolich Home in Pandur:
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Weitere Spendenanliegen: (Stand: 2009)
Es soll künftig ein Fördertopf zur Absicherung der Studienkosten für unsere Schulabgänger geschaffen werden. Dieses Jahr waren die ersten Amy-Kinder regulär mit Abschluss Klasse 12 (Abitur) fertig mit der Schule - und 2 von ihnen nutzen die Möglichkeit ein Studium aufzunehmen. Die Studienkosten können sich, je nach Studienplatz und Einrichtung, bis auf 2.000 Euro belaufen. Das sind Beträge, die können weder die Familien unserer Kinder, noch manche der Paten voll aufbringen. Eine Gesamtsumme hierfür kann ich nicht angeben, da die Zahl der Studienanfänge und die anfallenden Kosten von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich sein werden, aber alle Studienanfänger der kommenden Jahre sollten ihre Ausbildung auch wirklich finanziell abgesichert durchführen können. Bei Spenden dafür bitte "Studienkosten" angeben.
Die Arbeit hier in Deutschland ist über die Jahre stark angestiegen, wie auch die Zahl der über das Projekt betreuten Kinder. Dies hat dazu beigetragen, dass auch die Ausgaben z.B. für Porto und Bürobedarf sich erhöht haben - wie auch das Porto für Auslandsbriefe, sofern sie nicht im Standartformat bis 20 Gramm liegen. Gegen 300 Euro im Jahr sind hierfür eine hilfreiche Sache. Bei Spenden dafür bitte "Büro" vermerken.
Vielen Dank an alle, die Geistesgaben oder Geld spenden werden - oder schon etwas zur Unterstützung beigetragen haben!
Für Fragen zu unserer Projektarbeit Art stehe ich Ihnen gern zur Verfügung:
Kontakt per e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder telefonisch: 036374-21258 (Winfried Stelle, Projektkoordinator Deutschland, "Amy Carmichel - Hilfe für Kinder in Indien").
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Weitere Informationen: (Stand 30.09.2009)
Indienabende sind auf Anfrage möglich (bitte rechtzeitig vor dem gewünschten Datum bei mir melden!) unter e-Mail: amy.carmichel@web.de - oder Tel.: 036374-21258 (beides Winfried Stelle).
Terminvorschau:
Indienabend:
Marlishausen (bei Arnstadt/Thür.): Donnerstag, 12.November 2009, 19:30 Uhr Gemeinderaum, Am Anger 2a
Vorbereitungstreffen für Patenreise Indien:
Werningshausen, Kloster St.Wigberti: Samstag, 10.Oktober 2009 Es handelt sich hierbei um eine interne Veranstaltung für die Reiseteilnehmer!
Überregionaler Gottesdienst zum Frauensonntag 2009
Weissensee/Thür., Kirche St.Nicolai: am Sonntag, dem 25.Oktober 2009, 14:00 Uhr Die Kollekte wird für die Arbeit des Patenschaftsprojektes Amy Carmichel sein. – Herzliche Einladung!
ACHTUNG! - Die nächste Überweisung nach Pandur wird bereits Mitte November erfolgen, damit eventuelle Weihnachtsgaben eine Chance haben, noch rechtzeitig zum Fest anzukommen.
Der nächste Rundbrief wird voraussichtlich Ende November / Anfang Dezember erscheinen.
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Printversion des aktuellen Rundbriefes (PDF)
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