„Amy Carmichel“ _________________________________________________________________________

Hilfe für Kinder in Indien / Possibility for poor children

 

 

 

 

Nachfolgend der diesjährige Weihnachtsrundbrief von Frau Eva Maria Siebert-Johnson und Bischof Gnanabaranam Johnson.

Johnsons leben, nach ihrer Zeit in Tranquebar, jetzt in Chennai – und sind trotz Pensionierung noch sehr in ihrer Kirche engagiert.

Da der Brief, neben einer Reihe allgemeiner Informationen, Rückblicke und Einblicke, auch zusätzliches über Pandur – oder das Häuserbauprojekt (die Kirchgemeinde Weißensee hat ihre Flutopferkollekte dafür gespendet) gibt, stelle ich ihn (in leicht gekürzter Form) mit auf die Webseite des Patenschaftsprojektes:

 

 

 

Liebe Verwandte und Freunde,

 

Friede und Freude in Jesus Christus zu Weihnachten und zum Neuen Jahr! Habt herzlichen Dank für alle Post und die Unterstützung unserer Arbeit durch Fürbitte und Gaben.

 

Der Anfang des Jahres stand ganz unter dem Eindruck der erschütternden Tsunami Katastrophe, die Tranquebar und Umgebung besonders getroffen hat. Die Kinderheime dort waren über die Weihnachtsferien geschlossen und daher ist kein Heimkind ums Leben gekommen. In Tranquebar starben aber über 200 Menschen, darunter 60 Kinder (andere Quellen geben 700 Tode an / ws). Die Regierung und viele Organisationen halfen. Dr.Priscilla Manuel, unsere Ärztin in Porayar, rettete durch sofortige medizinische Massnahmen etwa 250 Menschen das Leben. Auf der erhöhten Plattform vor der Kirche in Chandrapadi bei Tranquebar, die wir im vorigen Jahr gebaut haben, rettete sich eine grosse Schar vor dem Ertrinken. Das Joseph Eye Hospital, Trichy, unserer Kirche richtete im Ziegenbalg Spiritual Centre für einige Wochen eine freie Krankenstation ein. Die Missionswerke ELM und LMW bauen nun kleine Häuser für die Fischer. Das Gründler Hostel wurde renoviert und im Ziegenbalg Heim wird neu gebaut. In Tranquebar, Porayar und Mayiladuthurai wurden sofort in den Heimen Kinder, deren Familien vom Tsunami betroffen waren. Neue Patenschaften ermöglichten dies. In drei Dörfern bei Tranquebar-Porayar haben wir Speisungszentren für Kleinkinder eröffnet. Die Frauenhilfe ist die Trägerin. Dank für all Eure Hilfe! Obwohl wir nun in Chennai wohnen, sind unsere Beziehungen zu Tranquebar nach wie vor stark. Bei den Katastrophen fragen die Menschen: Wie konnte das geschehen? Die Muslims sagen: Inscha Allah. Man darf den Willen Gottes nicht hinterfragen.. Die Hindus sagen: Die verunglückten Menschen hatten ein schlechtes Karma. Wir Christen sagen: Wir kennen Gottes Offenbarung in Jesus Christus. Aber Gott hat auch eine verborgene Seite, die wir nicht kennen.

 

In Pandur, 70 km westlich von Chennai hat unsere Kirche zwei Kinderheime, eins für Mädchen und eins für Jungen. Das Mädchenheim hat Gott Lob mehrere Pateneltern in Deutschland, das Jungeheim nicht und ist daher arm dran. Die schulische Situation in Pandur ist gut. Unsere Kirche hat vor mehreren Jahren dort im Hinblick auf die ländliche Bevölkerung eine Oberschule errichtet die zum Abitur führt. Die Kabis Higher Secodary School. Johannes Kabis war einer der Pioniermissionare aus Deutschland, der viel für die landlosen Kulis getan hat, die von den Grundbesitzern unterdrückt wurden. Mehrmals in diesem Jahr hielten wir Gottesdienste in den Dörfern im Pandur Pastorat und befassten uns auch mit den Heimen.

 

An Karfreitag und Ostern waren wir in Sadras südlich von Madras. Der Ort am Meer war auch stark vom Tsunami betroffen. Mit dem Pfarrer besuchten wir mehrere geschädigte Familien. Auch dort werden die Missionswerke Häuser bauen. Der Ortspfarrer ist stark an den Hilfsaktionen beteiligt und Ansprechpartner für die Hilfsorganisationen, da er über gute Ortskenntnisse verfügt und das Vertrauen der Leute besitzt.

 

Im Mai wurde mein Mann leider krank und lag zehn Tag lang im Krankenhaus mit Fieber und einem Abszess am Bein, der operiert werden musste. In Indien muss der Patient einen Pfleger für Tag und Nacht stellen. So war auch ich zehn Tage und zehn Nächte im Krankenhaus. Im Krankenzimmer war eine Pritsche zum Schlafen. Meine lieben Verwandten brachten mir täglich das Essen, während mein Mann das Essen vom Krankenhaus bekam. Ein lieber Pfarrer hatte ohne unser Wissen in die E-Mail eine Message eingegeben:"Bishop Johnson hospitalized. Pray for his speedy recovery."' So erführen viele von seiner Krankheit und die Zahl der Besucher war gross. Wir danken Gott für die Heilung.

 

Der Höhepunkt des Jahres war unsere Deutschlandreise vom 7.8. bis 12.10. Wir haben Deutschland bei schönstem Wetter genossen, ich besonders das deutsche Brot und den deutschen Wald. Und wie wunderbare Kirchen hat Deutschland! Jeder Gottesdienst eine geistliche Oase! (...) Leider konnten wir Euch nicht alle treffen und hoffen auf die nächste Reise.

 

Chennai empfing uns bei strömendem Regen. Der Monsun war lang und stark und ist noch nicht zu Ende. Viele Strassen glichen kleinen Flüssen. Schlimm für die Armen, die auf der Strasse leben. Die Regierung öffnete Schulen und Heiratshallen für die Betroffenen, damit sie eine Bleibe hatten. Freies Essen wurde für sie verteilt. Bei solchem Regen wird auch der Strom oft abgestellt, damit niemand durch heruntergerissene elektrische Kabeln ums Leben kommt. Die Regierung kündete an, dass die Armen pro Familie 2000 Rupies und Kleidung   bekommen sollten. Es waren aber zu wenig Verteilstellen eingerichtet und der Andrang war so gross, sodass leider sechs Frauen totgetrampelt wurden.

 

Am letzten Sonntag waren wir zum jährlichen Kirchweihfest einer Gemeinde in Chennai. Die Gemeinde hat den Plan drei neue Gemeinden zu gründen, eine Vision, die uns sehr freut. Eine Gemeinde, die wachsen will, gleicht einem Baum in frischem Grün.

Im kommendem Jahr feiern die evangelischen Christen in Indien den 300.Jahrestag der Landung der ersten evangelischen Missionare aus Deutschland, Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau. Sie wurden vom dänischen Koenig Friedrich IV. in die dänische Kolonie Tranquebar gesandt. Am 9.Juli 2006 wird in Tranquebar das Jubiläum stattfinden. Es soll aber nicht nur ein Erinnern sein, sondern wir wollen auch neu bedenken, was Mission eigentlich ist. wie und wo sie geschieht. Wir vergessen ja zu leicht, dass Jesus Christus zur Mission beauftragt und er der Sendende ist und dass die Mission alle Christen angeht. Manche haben uns in Deutschland traurig von der Krise der Kirche erzählt. Was hilft da? Erneutes Hören auf Jesus Christus und das Gehörte einbringen ins tägliche Leben. Es ist vermutlich viel schwieriger in Deutschland missionarisch zu wirken als in Indien. Hier sind fast alle Menschen religiös und es ergeben sich genügend Anknüpfungspunkte, um den eigenen Glauben an Jesus Christus zu bekennen. Aber bei aller Schwierigkeit möchte ich Euch Mut machen, nicht beim Klagen stehen zu bleiben, sondern die Herausforderung zu missionarischem Leben anzunehmen und die frohe Botschaft von der Liebe Jesu Christi weiterzusagen. Die Weihnachtszeit bietet sich an, in der Familie die schönen Lieder zu singen und über die Weihnachtstexte neu nachzudenken. Bittet um den missionarischen Geist für Euch selbst und für Eure Gemeinde. Ohne Gebet geschieht keine Erneuerung der Kirche. Beten aber macht uns stark und froh.

 

Mein Mann ist nach wie vor in der Bibelgesellschaft Indiens sehr tätig und hilft mit bei der Revision der tamilischen Bibelübersetzung. Sein Buch "Heute mein Jesus" kommt nun in Tschechisch heraus. In Tansania entsteht eine Übersetzung in Kisuaheli. Ich bin noch mit mehreren Kirchbauprojekten beschäftigt und habe etwas Zeit, die indische Kochkunst zu erlernen.   

Möge das Licht der Christnacht -Licht in der Nacht!- Jesus Christus, Gottes Sohn und Heiland neu in Euren und unsern Herzen erstrahlen.

 

Mit vielen lieben Grüssen

Eva Maria Siebert-Johnson und Gnanabaranam Johnson

 

 

 

 

 

 

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T. E. L. C. FROLICH HOME 20903 (Girls)

PANDUR  POST  (Via) KADAMBATHUR.

TIRUVALLUR DISTRICT.

Tamil Nadu / South India