„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien _______________________________________________________________________
Nachfolgend der Brief aus Pandur, der im August 2004 den
Anstoß zum Patenschaftsprojekt gab: Briefe aus Pandur (1)
Raja Manohara
“Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat?” Psalm 116:12 ****************
Wir haben Gottes Güte und liebevolle Freundlichkeit über die Jahre empfangen. Wir haben zweifelsfrei SEINE Treue, Liebe und Führung. Er hat alle unsere Wünsche durch unsere lieben Freunde in Deutschland und ihre Liebe und Sorge für unsere armen Kinder, erfüllt. Wir müssen nichts missen.
Die Aufnahme ins Frolich Home findet jedes Jahr ende Mai mit der Rückkehr unserer Kinder, welche nach 6-wöchigen Ferien, zusammen mit ihren Eltern, zurückkommen und einigen neuen sehr armen Kindern, die in unser Heim aufgenommen werden wollen, statt. Obgleich sich die Kinder auf die gemeinsame Zeit mit ihren Familien freuen, sind die Ferien für viele Kinder jedes Jahr eine harte Zeit, da die Ernährung zu Hause nicht abgesichert ist. Sie müssen dort viele Dinge vermissen, die sie in unserem Frolich Home haben, wie Strom und Wasser, medizinische Betreuung, Spiele, aber auch Lachen und Singen usw. Einige Kinder bleiben auch über die Ferien bei uns im Internat, da sie keine Eltern mehr haben oder die familiären Umstände so schwierig sind, dass sie sehr bald von ihren Eltern ins Heim zurückgeschickt werden. Wir versuchen das Beste, arme, vernachlässigte und (oder) verwaiste Kinder aufzunehmen, um ihnen, nicht zuletzt durch die Hilfe von unseren Freunden in Deutschland, ein kindgerechtes Leben zu ermöglichen. Aber gerade in den letzten Jahren konnte ich viele sehr bedürftige Kinder nicht aufnehmen. Die .....* hat ihre Unterstützung in den vergangenen 4 Jahren gestoppt. Deshalb ist die Hilfe, die wir durch unsere Freunde und wohl gesonnene Menschen bekommen mehr und mehr die einzige Möglichkeit den Armen und Bedürftigen zu helfen. Dieser Tage werden 10 Kinder unser Haus verlassen und 10 neue Kinder können aufgenommen werden. Vielen neu angekommenen Kindern wurde die Unterstützung der .....* in den vergangenen Jahren verwehrt. Dadurch ging die Zahl der Aufnahmen stetig zurück. Das nahe gelegene T.E.L.C. Jungen Internat musste aufgrund der niedrigen Unterstützung am 1. April 2004 für immer schließen. Damit unser Frolich Home nicht ebenfalls schließen muss, bin ich über unsere Freunde, die unser Haus aus eigener Erfahrung kennen und die von unseren Kindern, den jungen Mädchen im Nähausbildungszentrum und unseren Mitarbeitern geliebt werden, auf der Suche nach weiteren freundlichen Menschen, die an unserem Heim Interesse finden.
Die Kinder, welche keine Chance haben in einem Internat, wie unserem Frolich Home, aufgenommen zu werden, müssen die Last tragen ihre Familien beim Erwerb des Lebensunterhaltes zu unterstützen, obwohl sie Schulkinder sind. Sie können die Freuden der Kindheit nicht kennen lernen. Sie haben für den Lebensunterhalt zu sorgen. Meistens sind sie gezwungen zu arbeiten, damit die Eltern Kredite zurückzahlen können, die sie von deren Arbeitgebern bekommen haben. Ihr Leben war / ist von großen Anstrengungen und traurigen Umständen geprägt, die keinen Platz für bunte Kreativität, (Gesellschafts-) Spiele, tanzen, spielen, lachen, zeichnen und malen oder erzieherisch Wertvolles lassen. Unsere Einrichtung möchte dieser Art Kindern durch die Aufnahme ins Frolich Home die Voraussetzungen für ein neues Leben schaffen, um herauskommen zu können aus den Zwängen, denen sie durch gefährliche Arbeiten, den Streitigkeiten, die mit dem Kastensystem verbunden sind, Bekenntnis- und Religionszwängen. Die meisten von ihnen kommen durch das familiäre Umfeld in Konflikte mit ihrer Schulausbildung.
Eltern und Angehörige besuchen ihre Kinder an jedem 1. Sonntag im Monat, machen zusammen mit ihnen Picknick auf unserem wunderschönen Gelände. Eine Elternsprechstunde findet regelmäßig 3 mal im Jahr statt, wir haben guten Kontakt zu ihnen. Wenn notwendig bitten wir um ihren Rat und es ist immer eine gute Zusammenarbeit gegeben.
Neben den schulischen Aktivitäten sind die Kinder angehalten und werden ermuntert sich vielfältig zu betätigen z.B. mit singen, malen, zeichnen, tanzen, Theaterspiel, sticken, Instandhaltung der eigenen Kleidung, Gartenarbeit usw. Unsere Einrichtung ist ein „Leuchtturm“ von Frömmigkeit und strahlt diese Erkenntnis aus nach Pandur und in viele Dörfer in der ganzen Region. Bei allen kirchlichen Aktivitäten, wie Sonntagsschule, Ministrantenarbeit, Jugendgruppe, täglichem Nachtgebet, Erntedank- und anderen Festen wie auch die Berufung zur Bibelschule und Kindertag sind unsere Kinder ganz eifrig und konzentriert in der Kirche dabei.
Zu Ihrer Information: ein Kind benötigt 1000,- Rupien (Rs.) im Monat und jedes Jahr im Juni / Juli 1000,- Rs. für den Schulbedarf, Uniform usw. Es besteht eine große Hoffnung durch das Wirken unserer Freunde Förderer zu finden. Ich bete zu Gott darum, dass er mir Führung bei allen Bemühungen gewähren wird, den Standart für unsere Kinder zu halten, um ihnen eine gute Atmosphäre, Ausbildung, Gesundheitssituation und Spaß zu ermöglichen.
In großem Dank, hochachtungsvoll,
Ihre Raja Manohara (Manager & Correspondent, T.E.L.C Frolich Home, Pandur)
Pandur, 04.08.04
(Text leicht gekürzt)
Anmerkung: An den mit .....* gekennzeichneten Stellen steht im Originaltext der Name der anderen Organisation.
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