Weißensee ist ein kleines
Städtchen mit knapp 4000 Einwohnern, gelegen am Nordrand des Thüringer
Beckens, unweit vom Kyffhäuser, Weimar, Erfurt oder Sondershausen.
Auch wenn der Ort
heutzutage unbedeutend erscheinen mag, das geschichtliche Weißensee war
es nicht immer. Die Stadt war im Mittelalter mit der Runneburg (sie ist
die „Schwesterburg“ der Wartburg) einer der Herrschaftssitze der
Thüringer Landgrafen, später Sitz eines sächsischen Amtes und bis 1952
Kreisstadt. Der Ort war Gerichtssitz und hatte Münzrecht. Hier wurde 1446
die erste Thüringer Landesordnung verfasst – und eines der ältesten
Reinheitsgebote für Bier in Deutschland wurde bereits im Jahr 1434 in
Weißensee beurkundet, um nur einiges geschichtlich Interessante zu
benennen. Die auf das 12.Jahrhundert zurückgehende Stadtstruktur ist noch
gut erkennbar, das gesamte Altstadtgebiet ist Flächendenkmal. Sehenswert
sind neben der Burganlage (mit dem funktionstüchtigen Nachbau einer Steinschleuder)
u.a. das in Teilen aus romanischer Zeit stammende Rathaus, die ebenfalls
ursprünglich romanische Stadtkirche St. Peter und Paul (mit der 2005 vor
Ort gegossenen Festglocke „Concordia“), die kleine romanische Saalkirche
St. Nicolai und die fast vollständig erhaltene Stadtbefestigung.
Wer sich über all das ein
eigenes Bild machen und mehr über Weißensee, Gründler und die damit
verbundene Geschichte erfahren oder einfach die Stadt kennen lernen
möchte, ist herzlich zu einem Besuch eingeladen.
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